01. Februar 2009

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Rektor fordert Hilfe bei der Sanierung maroder Gebäude

Der Rektor der Universität Bonn sieht den Staat in der Pflicht, rasch Mittel für die Sanierung der Hochschulen bereitzustellen. Der Bau- und Sanierungsbedarf belaufe sich allein an der Uni Bonn mit ihren rund 350 Gebäuden auf rund 300 Millionen Euro " die Folge einer jahrzehntelangen Unterfinanzierung.

Mit der Finanz- und Wirtschaftkrise eröffnet sich den Hochschulen jetzt eine Chance auf Besserung " dank der Konjunkturpakete, die derzeit von Bund und Ländern geschnürt werden. "Jeder Euro, den der Staat jetzt in die Sanierung der Universitäten stecken, ist gut angelegt", sagt Rektor Professor Dr. Matthias Winiger an die Adresse der Politik. "Eine bessere Rendite für unser Steuergeld werden Sie kaum finden."

Jüngst hatte es an der Universität Bonn eine hitzige Debatte um die Sanierung der Toilettenanlagen im Hauptgebäude und im Juridicum gegeben. Da reguläre Haushaltsmittel für die über 500.000 Euro teure Maßnahme nicht zur Verfügung stehen, war zunächst eine Finanzierung aus Studienbeiträgen oder die Übernahme der WCs durch einen externen Betreiber diskutiert worden. Das Toilettenproblem sei nur ein Symptom für einen Sanierungsstau größten Ausmaßes. An vielen Stellen in der Universität tropft es, klaffen Risse, geht Energie durch fehlende Isolierung verloren.

Gemessen am Bedarf steht der Universität Bonn jährlich nur ein vergleichsweise kleiner Betrag für Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung. Dieser Etat reicht nur für Maßnahmen von höchster Dringlichkeit " etwa zur Abwendung von Gefahren für Menschen und wertvolles wissenschaftliches Gerät. Diesem ?Tropfen auf den heißen Stein? steht eine lange Liste von Sanierungsfällen gegenüber: Neben der Herrichtung des historischen Hauptgebäudes strebt die Universität den Bau von mehreren Ausweichquartieren für Fachbereiche an, die in hochgradig sanierungsbedürftigen Gebäuden untergebracht sind. Im Stadtteil Poppelsdorf soll darüber hinaus in naher Zukunft ein neues Hörsaalgebäude entstehen, weitere Bauten sollen folgen. Auch stehen zahlreiche denkmalgeschützte Institutsgebäude zur Sanierung an.

Das Rektorat hofft auf eine substantielle Unterstützung im Rahmen des Hochschulmodernisierungsprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen und des Konjunkturprogramms der Bundesregierung. "Wir sind derzeit mit dem zuständigen Ministerium in Kontakt", sagt Rektor Winiger.




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