25. November 2008

Chance auf ein normales Leben in der Heimat Chance auf ein normales Leben in der Heimat

Ein Dankeschön an alle Spender, die geholfen haben

Die fünfjährige Fatima (Name geändert) aus Afghanistan hatte eine schwerwiegende, angeborene Fehlbildung der Harnblase. Kinderurologen am Bonner Universitätsklinikum auf dem Venusberg haben das Mädchen jetzt operiert. Die anfallenden Behandlungskosten von mehreren tausend Euro für diesen lebensnotwendigen Eingriff konnte die das Kind betreuende Organisation nicht allein aufbringen. Daher hatten das Bonner Universitätsklinikum, das 25 Prozent der Kosten selbst übernahm, und das Friedensdorf International in Oberhausen die Bevölkerung um Hilfe gebeten [s. Pressemitteilung Nr. 163 vom 20.06.08]. "Wir danken allen, die Fatima geholfen haben", sagt Helge Schreiber von Friedensdorf International. Unterstützung kam auch vom Lions-Club Siebengebirge, der auf dem Martini-Markt in Bad Honnef Spenden für die Operation der kleinen Fatima sammelte.

Bild Chance auf ein normales Leben in der Heimat
Bild Chance auf ein normales Leben in der Heimat © Universität Bonn
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Fatima war mit einer seltenen Fehlbildung, der so genannten Blasenekstrophie, auf die Welt gekommen. Sie hatte ein Spaltbecken, zudem war ihre untere Bauchdecke offen, so dass ihre Blase frei lag. "Unser Schützling konnte den Urin nicht halten. Jetzt braucht sie keine Pampers mehr. Das wird ihr Selbstwertgefühl und ihre Lebensqualität enorm steigern", freut sich ihr Betreuer Schreiber. Zudem litt sie ständig unter Infektionen, denn auch ihre Harnröhre lag unverschlossen frei. "Das ist problematisch, da über die Harnleiter infizierter Harn in die oberen Harnwege zurückfließt und so auch Nierenentzündungen verursachen kann", sagt Dr. Sebastian Rogenhofer, der für die Kinderurologie zuständige Oberarzt der Urologischen Klinik des Universitätsklinikums Bonn.

Letzte Woche haben die Bonner Kinderurologen die angeborene Fehlbildung chirurgisch korrigiert und den Urin in den Darm umgeleitet. "Leider mussten wir Fatimas schlecht entwickelte Blase entfernen. Sie war zu klein, um ausreichend Harn speichern zu können", erklärt Rogenhofer. Der Urin wird nun zusammen mit dem Stuhl über den After ausgeschieden. Der anale Schließmuskel kontrolliert nun Stuhl und Harnentleerung. Die Bonner Kinderurologen wählten diese Therapieoption, da diese Form eines Harnblasenersatz kaum spezielle Nachsorge erfordert. "Fatima kann jetzt auch in ihrer Heimat ein Leben mit guter Qualität erwarten", sagt Rogenhofer.

Nach dem komplexen Eingriff wird Fatima derzeit noch stationär im Bonner Universitätsklinikum versorgt. In etwa einer Woche kann sie wieder mit ihren Freundinnen im Friedensdorf Oberhausen spielen. Bis zu 150 Kinder leben dort, die in ihrer Heimat nicht medizinisch versorgt werden können. Zudem wird Fatima auf ihre Rückreise vorbereitet. Im Februar 2009 geht es dann endlich zurück in die Arme ihrer Familie.

Mehr Informationen zu Friedendorf International gibt es unter www.friedensdorf.de.

Hinweis zu dem Foto:
Das Bild zeigt (v. li) Dr. Sebastian Rogenhofer, Professor Dr. Stefan Müller, Direktor der Bonner Universitätsklinik für Urologie, Helge Schreiber, Professor Dr. Klaus Willecke, Präsident des Lions-Club Siebengebirge, Fatima und Christina Lergon vom Bonner Förderkreis des Friedensdorf International, die den Kontakt zum Lions-Club herstellte.

Kontakt für die Medien:
Dr. Sebastian Rogenhofer
Leiter der Kinderurologie
Urologische Klinik des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-14284
E-Mail: sebastian.rogenhofer@ukb.uni-bonn.de






Bilder zu dieser Pressemitteilung:

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Fatima dankt all ihren Helfern; (c) Rolf Müller / Medienzentrum UKB




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