Wenn in Deutschland von eine Kultur der Erinnerung die Rede ist, dann geht es meistens um eine offene Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um "Auschwitz" und alles, wofür dieser Name steht. Die Studienwoche will das bedeutende Erinnerungspotenzial neu bewusst machen, das in der jüdischen und christlichen Tradition vorhanden ist: Erinnerung ist ein theologischer Basisbegriff und eine religiöse Grundhaltung, die in der Bibel, in Liturgie und Gebet, in Feiern und Festen und in Kultur und Literatur einen zentralen Platz innehat. Sie will aber auch die jüdische Religions-, Geistes- und Kulturgeschichte in ihrer schöpferischen Vielfalt sowie die lebendige Gegenwart des Judentums in Deutschland und in Europa sichtbar machen.
Zum Programm der Studienwoche gehört auch ein Vortrag von Rabbiner Dr. Henry G. Brandt, Augsburg, mit anschließender Podiumsdiskussion am Montag, 12. November, um 19:30 Uhr im Hörsaal 1 des Hauptgebäudes der Universität. Weitere Veranstaltungen sind unter anderem eine Stadtführung durch das ?jüdische? Bonn, eine Synagogenführung in Köln, ein jiddischer Liederabend und ein Gedenkgottesdienst.
Organisiert wird die Studienwoche von den Professoren Prof. Dr. Albert Gerhards und Prof. Dr. Reinhold Boschki und ihren Mitarbeiterinnen Julia Kerstiens und Vera Schäfer im Rahmen des Zentrums für Religion und Gesellschaft (ZERG).
Das Programmheft zur Studienwoche liegt in der Fakultät aus und ist im Internet abrufbar:
www.uni-bonn.de/www/Katholische_Theologie.html