Start des Virtual Brain Twin-Projekts

In der Europäischen Union sind psychische Störungen ein wachsendes Problem. Der Bedarf an wirksamen Behandlungen war noch nie so groß wie heute. Die Schizophrenie, von der rund ein Prozent der Weltbevölkerung betroffen ist, zeigt die Grenzen der derzeitigen therapeutischen Möglichkeiten auf: 30 bis 50 Prozent der Patientinnen und Patienten sprechen auf die Medikamente nur unzureichend an. Nun fördert die Europäische Union das Projekt Virtual Brain Twin in den nächsten vier Jahren mit rund 10 Millionen Euro. Die Universität Bonn ist beteiligt. Das Center for Life Ethics befasst sich mit den ethischen Fragen. Nun fand das Kick-Off-Meeting in Brüssel statt.

Strategischer Ausbau der Kooperation geplant

Vertreterinnen und Vertreter von drei thailändischen Universitäten und dem Generalkonsulat haben heute das Universitätsklinikum Bonn (UKB), das Medizinische Dekanat und die Universität Bonn besucht. Die Delegation von zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde nach einem Aufenthalt in der Universität Bonn von Dekan Prof. Bernd Weber auf dem Venusberg-Campus des UKB empfangen und erhielt eine Führung. Nachdem die internationalen Partner im letzten Jahr erste Schritte zu einer gemeinsamen Forschungskooperation unternommen und ein Memorandum of Understanding unterzeichnet hatten, konkretisieren das UKB, das Medizinische Dekanat und die Universität Bonn nun die gemeinsame deutsch-thailändische Forschung und gemeinsame Projekte weiter.

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort zu verbessern – das haben nun Forschende der Universität Bonn gezeigt. Die Ergebnisse wurden in Nature Immunology veröffentlicht.

Wie Immunzellen bei der Virusabwehr kommunizieren

Chemokine sind Signalproteine, mit denen Immunzellen ihren Kampf gegen Krankheitserreger und Tumore organisieren. Um dieses komplexe Netzwerk zu verstehen, wurden verschiedene Techniken entwickelt, die Chemokin-produzierende Zellen identifizieren. Jedoch konnte man bisher nicht ermitteln, welche Zellen auf die Chemokine reagieren. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn haben eine neue Klasse von genetisch veränderten Mäusen entwickelt, die eine gleichzeitige Identifizierung von Chemokinproduzenten und -sensoren ermöglicht. Am Beispiel des Chemokins Ccl3 fanden sie heraus, dass dessen Funktion bei der Immunabwehr von Viren anders ist als bisher angenommen. Ihre Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift „Journal of Experimental Medicine“ erschienen.

Anleitung zum ewigen Frieden

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, der Überfall der Hamas auf Israel – nur zwei von vielen Konflikten, die die Welt immer wieder erschüttern. Krieg scheint in der Natur des Menschen zu liegen. Das stellte der Universalgelehrte Immanuel Kant (1724-1804) schon vor 230 Jahren fest. Und formulierte auf 100 Seiten eine Blaupause für den ewigen Frieden. Ob diese noch heute nutzbar ist und ob seine Friedenstheorie auch der Praxis standhält, das weiß Prof. Dr. Rainer Schäfer vom Digitalen Kant-Zentrum NRW in Bonn.

Vereinfachte Diagnose seltener Augenerkrankung

Uveitis ist eine seltene entzündliche Augenerkrankung. Vor allem die posteriore und die Panuveitis sind mit einer schlechten Prognose und einem langwierigen Krankheitsverlauf assoziiert. Die Diagnose und das Monitoring können für das ärztliche Fachpersonal herausfordernd sein. Die Fundusautofluoreszenz (FAF) ist ein schnelles und nicht-invasives bildgebendes Verfahren, das hierbei unterstützt. Forschende des Universitätsklinikums Bonn und der Universität Bonn haben nun gemeinsam mit Fachleuten aus Berlin, Münster und Mannheim eine Übersichtsarbeit dazu verfasst, wie die FAF die Diagnosestellung und das Monitoring von posteriorer Uveitis und Panuveitis erleichtern kann. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachmagazin „Biomolecules“ erschienen.

Tag des Versuchstiers 2024: Krallenfrosch im Fokus

Am 24. April ist der Internationale Tag des Versuchstiers. Aus diesem Anlass stellt das 3R-Kompetenznetzwerk NRW, dessen Geschäftsstelle an der Universität Bonn angesiedelt ist, Krallenfrösche als Modellorganismus auf einer Website vor: Wozu werden Krallenfrösche in der biomedizinischen Grundlagenforschung eingesetzt? Welche wissenschaftlichen Meilensteine wurde mithilfe von Krallenfröschen in der Biomedizin erreicht? Diese und weitere Fragen widmet sich die Seite https://www.3r-netzwerk.nrw/dialog/internationaler-tag-des-versuchstiers/2024-krallenfroesche-in-der-biomedizinischen-forschung

Klima- und Umweltethik im Fokus

Die Europäische Union will Klimawandel und Umweltzerstörung bekämpfen und den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft schaffen. Technologien wie die Künstliche Intelligenz können dabei ebenso schädlich wie hilfreich sein. So können KI-Anwendungen etwa Umweltbelastungen in der Landwirtschaft mindern. Gleichzeitig erfordern sie aber einen hohen Einsatz von Computerressourcen – mit weiteren Belastungen für Mensch und Umwelt. Das Projekt “RE4GREEN” unter Federführung der Universität Bonn soll beim geplanten Wandel auf die Klima- und Umweltethik fokussieren. Die Europäische Union fördert das Vorhaben in den nächsten drei Jahren mit insgesamt drei Millionen Euro.

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