Habt ihr von Anfang an gewusst, was da auf euch zukommt?
Julia: Ich würde sagen, ganz zu Beginn nicht unbedingt. Das Team war sehr zusammengewürfelt aus verschiedenen Interessent*innen der Komparatistik. Wir hatten eine Person im Team, die den Kongress schon einmal besucht hatte, sie wusste zumindest, wie das so abläuft. Und durch andere Tagungen im Institut im Vorfeld konnte man auch ein paar Einblicke in die Organisation erlangen. Zu sehen, was hinter den Kulissen so abgeht und was an Planung alles ansteht, wie aufwendig das auch sein kann, hat sehr geholfen.
Wie hat die Uni eure Arbeit unterstützt?
Julia: Ich glaube die größte Hürde ist für die meisten Tagungen die finanzielle. Da hatten wir extrem viel Glück, dass der SKK schon etabliert ist und dass man da auf Erfahrungswerte zurückgreifen kann. Wenn man dann zur Universitätsgesellschaft (Universitätsgesellschaft Bonn e.V., Förderverein der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) geht und sagt „Hey, wir brauchen Geld dafür, wir haben super viele Studierende, es kommen Leute aus dem Ausland“, dann sind die natürlich auch bereit, mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Ich glaube, finanziell sind wir hingekommen. Es war knapp, aber es hat echt gut geklappt.
Simon: Auch das Raummanagement war supernett. Wir haben den „Fehler“ gemacht, den Kongress über einen Feiertag zu machen, wo dann natürlich das Uni Catering nicht arbeitet oder auch die Security noch einmal extra angefragt werden muss, ob die nicht doch noch mal ein paar Überstunden machen möchten und das Hauptgebäude für uns aufschließen. Ja, also das war glaube ich so die größte Hürde, die wir hatten. Aber prinzipiell haben wir gute Unterstützung auch von der Seite der Universität erhalten.
Würdet ihr nochmal einen Studierendenkongress mitorganisieren?
Simon: Ja, absolut. Also ich würde sofort wieder mitmachen. Ich glaube, jetzt wüsste man ja theoretisch auch, wo man nochmal tiefer reingehen könnte und worauf man noch genauer achten müsste. Alles in allem waren es drei wirklich gute, intensive Tage, die sehr, sehr viel Spaß gemacht haben, sehr viele Einblicke gegeben haben und ich hätte keinerlei Bedenken, das noch mal so in Angriff zu nehmen. Jetzt kümmern wir uns um den Tagungsband, der zum Kongress erscheint. Für uns bedeutet das: Beiträge einholen, redigieren, alles in Form bringen, bis es veröffentlicht werden kann. Auch das ist für Studierende nicht alltäglich, normalerweise schreiben wir eher Hausarbeiten oder Klausuren. Für uns ist das ein gutes Learning für eine späterer Karriere in der Wissenschaft.
Julia: Ja, dem kann ich mich nur anschließen. Es hat einem selbst noch mal so viele Perspektiven gegeben, auch für eigene Forschung und Forschungsinteressen. Networking ist auch ein super wichtiger Punkt an der Stelle. Als Studi fühlt man sich ja doch schon mal so ein bisschen wie ein kleines Fischlein, das einfach mitschwimmt. Dann andere Leute kennenzulernen, die eben auch motiviert sind, die schon richtig gute Ideen mit wirklich viel Potenzial für die Wissenschaft mitbringen – das ist wirklich etwas, was einem, glaube ich, auch für das eigene Studium super viel Motivation mitgibt und auch mehr Hoffnung gibt für eine vielleicht akademische Zukunft. Ich denke, aktuell ist das für viele von uns eher etwas Abstrakteres, auch durch viele Hürden, Barrieren und Grenzen, die man dabei überwinden muss. Da schon mal so einen kleinen Fuß in der Tür zu haben, das bedeutet richtig viel.