01. September 2021

Sieben Prioritäten zur Beendigung des Hungers und zum Schutz des Planeten Sieben Prioritäten zur Beendigung des Hungers und zum Schutz des Planeten

Prof. Dr. Joachim von Braun, Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn, formuliert zusammen mit weiteren Wissenschaftlern im hochkarätigen Journal „Nature“ sieben Prioritäten zur Beendigung des Hungers und zum Schutz des Planeten. 

Prof. Dr. Joachim von Braun,
Prof. Dr. Joachim von Braun, - Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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„So sollten die Vereinten Nationen Wissenschaft und Technologie nutzen, um die Ernährung zu verbessern und die Umwelt zu schützen“, schreiben Joachim von Braun, Vorsitzender der wissenschaftlichen Gruppe, und seine Mitautoren Kaosar Afsana (stellvertretender Vorsitzender), Louise O. Fresco und Mohamed Hassan in ihrem Kommentar, mit dem sie wissenschaftliche Grundlagen für den von UN-Generalsekretär António Guterres im September 2021 einberufenen Gipfel für Ernährungssysteme liefern.

Die Gruppe hat sieben wissenschaftlich fundierte Prioritäten formuliert, um wissenschaftsgestützte Fortschritte zu erzielen:

1. den Hunger beenden und die Ernährung verbessern
2. die Lebensmittelsysteme entlasten
3. Gleichheit und Rechte schützen
4. die Biowissenschaft fördern
5. die Ressourcen schützen
6. aquatische Lebensmittel erhalten
7. Nutzung der digitalen Technologie

Darüber hinaus schlagen die Autoren vor, wie die Pläne nach der Einigung auf dem UN-Gipfel für Ernährungssysteme umgesetzt werden können:

1. Aufstockung der Finanzmittel, zum Beispiel durch die Einrichtung eines Sonderfonds
2. Ausbau der wissenschaftlichen Kapazitäten, zum Beispiel durch die gemeinsame Nutzung von Forschungsinfrastrukturen und -daten durch den globalen Süden und den globalen Norden
3. Stärkung der Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Politik, zum Beispiel durch die Prüfung eines zwischenstaatlichen Vertrags oder einer Rahmenkonvention über Nahrungsmittelsysteme, analog zu den 1992 in Rio de Janeiro beschlossenen Konventionen über Klima, biologische Vielfalt und Wüstenbildung.

„Der Einsatz wissenschaftlicher Instrumente wird dazu beitragen, das globale Ernährungssystem umzugestalten, um den Hunger zu beenden und die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu erreichen“, so die Autoren.

Kommentar: https://www.nature.com/articles/d41586-021-02331-x

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