29. Juli 2022

Neue App misst CO2-Fußabdruck von Lebensmitteleinkäufen Neue App misst CO2-Fußabdruck von Lebensmitteleinkäufen

Nachhaltig Einkaufen? Das verspricht im Supermarkt eine ganze Reihe von Produkten. Aber wie hoch ist er tatsächlich, der CO2-Fußabruck von Lebensmitteln? Das kann man mit einer neuen App anhand seiner eigenen Einkäufe herausfinden. Das Startup-Vorhaben „Project Count“ hat die App entwickelt, „um einen Beitrag zur Verringerung des Ausstoßes von klimaschädlichen Treibhausgasen zu leisten“, sagt Gründer Simon Pfeiffer, der im April 2021 seinen Master in Volkwirtschaft an der Universität Bonn absolvierte.

Die Project-Count-App misst den CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln
Die Project-Count-App misst den CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln © Bild Project Count/Grafik enaCom
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Und so funktioniert’s: Mit der App fotografiert man seinen Kassenzettel. Mit Hilfe einer automatischen Texterkennung ordnet ein Algorithmus jedem Artikel auf dem Kassenzettel ein Produkt aus der Datenbank von Project Count zu. So wird der Einkauf ausgewertet und das Ergebnis den Nutzer*innen angezeigt. Bisher werden allerdings lediglich Lebensmittel vom Kassenzettel ausgewertet und es kann mit den aktuell verfügbaren Daten noch nicht zwischen verschiedenen Produkten eines Typs unterscheiden. Beispielsweise bekommt ein Apfel immer den Fußabdruck eines typischen Apfels unabhängig von der Herkunft. Um in Zukunft genauer zu werden, integriert das Gründerteam regelmäßig zusätzliche Daten aus der Wissenschaft und von sogenannten Carbon Accounting Anbietern.

Bin ich tatsächlich so nachhaltig, wie ich dachte? Mit der kostenlosen App gewinnen die Nutzer*innen genauere Erkenntnisse und mehr Transparenz über ihr eigenes Einkaufsverhalten und den damit verbundenen CO2-Fußabdruck. So wird auch mit dem ein oder anderen Mythos über vermeintlich nachhaltige oder klimaschädliche Produkte aufgeräumt. „Mit unserer App kann man seinen Fußabdruck auf Produktebene messen und mithilfe der Daten sein Verhalten entsprechend optimieren“, sagt Simon Pfeiffer.

Mit Hilfe des Transfer Centers enaCom auf dem Weg zur Gründung

Im Dezember 2021 startete er das Gründungsprojekt und ging den Schritt in die Selbstständigkeit. Im April 2022 stieß dann sein Co-Gründer Timo Bräutigam dazu. „Nach drei Jahren als Berater hatte ich das Bedürfnis, meine erworbene Erfahrung sinnvoller einzusetzen. Viele Leute wollen sich für mehr Klimaschutz engagieren, aber mit den vorhandenen Werkzeugen ist das nicht immer einfach. Daraus entstand unsere Idee, eine Art Schrittzähler für den persönlichen CO2-Fußabdruck zu entwickeln“, erklärt Simon Pfeiffer. Unterstützung bekommt das Team vom Transfer Center enaCom der Universität, das jungen, zukünftigen Startups bei Fragen rund um Businesspläne, Produktentwicklung oder Finanzierung hilft. „Dieses hochengagierte Team hat sich einem gesellschaftlich relevanten Problem verschrieben. Bewusst zu konsumieren, ist heutzutage gar nicht so leicht. Project Count versucht, uns das mit ihrer App leichter zu machen“, sagt Vesna Domuz, Gründungsberaterin vom Transfer Center enaCom.

„In unserer Gründungsberatung regen wir grundsätzlich an, neben den wirtschaftlichen Zielen auch Weitere wie z.B. Umweltziele oder soziale Ziele von Beginn an mitzudenken. Dieses Gründungsvorhaben hat insbesondere Nachhaltigkeit im Fokus und bietet spannende, neue Möglichkeiten für den nachhaltigen Konsum“, sagt Sandra Speer, Leiterin des Transfer Centers enaCom.

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