13. März 2023

Erste Holzernte bei WeGrow: Gründer aus der Uni Bonn haben sich mit Kiribäumen selbständig gemacht Erste Holzernte bei WeGrow: Gründer aus der Uni Bonn haben sich mit Kiribäumen selbständig gemacht

WeGrow, ein Spin-Off der Universität Bonn, hat vor zwölf Jahren die ersten Plantagen mit dem
schnell wachsenden Kiribaum in Deutschland angelegt. Jetzt beginnt die Holzernte. Das
Interesse der deutschen Holzindustrie an diesem extrem leichten, dauerhaften und gut
dämmenden Holz sei sehr groß, teilt das Unternehmen mit. Ein Ingenieurholzbau-Unternehmen mit Sitz am Niederrhein will das Kiriholz etwa für den Bau eines nachhaltigen Bürogebäudes verwenden. 

Die Holzernte
Die Holzernte - hat nun bei WeGrow begonnen, einem Spin-Off der Universität Bonn. © Fotos: WeGrow AG
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Allin Gasparian und Peter Diessenbacher pflanzten vor zwölf Jahren gemeinsam mit einigen Studierenden der Universität Bonn die ersten 2.000 Kiribäume auf einer Anbaufläche am Fuße des Siebengebirges. Dabei setzten die beiden Gründer des Spin-Offs WeGrow auf die Kiribaumsorte NordMax21®, die sie über Jahre speziell für die nachhaltige Kiriholz-Produktion in Mitteleuropa gezüchtet hatten.

Aus den 20 Zentimeter kleinen Setzlingen seien inzwischen stattliche, erntereife Bäume von bis zu 20 Metern Höhe und 40 Zentimetern Stammdurchmesser geworden, so WeGrow. In den Jahren, in denen die Bäume heranwuchsen, dienten die Anbauflächen nicht nur den Anwohnern vor Ort als Naherholungsgebiet – die Blüten der Kiribäume wurden auch von heimischen Bestäuberinsekten wie Wildbienen und Schmetterlingen als Nahrungsquelle angeflogen, berichtet das Unternehmen. Ein Schäfer aus der Region ließ demnach seine extensiv gehaltene Schafherde im grünen Unterwuchs weiden. Und ein lokaler Imker nutzte die üppige Blütenpracht der Kiribäume zur Honiggewinnung.

„Es ist ein überwältigendes Gefühl, jetzt nach zwölf Jahren die Bäume zu ernten, die ich damals mit eigenen Händen gepflanzt habe. In der klassischen Fortwirtschaft erlebt dieses Gefühl wohl niemand, denn dort wird für die nächste oder sogar übernächste Generation gepflanzt. Eine Eiche würde für denselben Zuwachs eher 100 bis 120 Jahre benötigen“, so Peter Diessenbacher, Gründer und Vorstand der WeGrow AG.

Das Interesse der Holzbauindustrie sei groß. Denn Kiri sei das leichteste Holz, das in Europa angebaut werden kann. Zudem ist es sehr witterungsbeständig, hat für Holz überdurchschnittliche Dämmeigenschaften und bindet aufgrund des schnellen Wachstums auch große Mengen CO2 aus der Atmosphäre. Die erste Ernte aus Bonn geht an verschiedene Kunden der holzverarbeitenden Industrie in Deutschland – zum Beispiel an die nahe gelegene DERIX-Gruppe vom Niederrhein, die sich auf nachhaltigen Ingenieur-Holzbau spezialisiert hat und zu den Marktführern bei der Produktion von CLT-Platten in Deutschland zählt.

Die WeGrow AG

Das Unternehmen WeGrow wurde 2009 von dem Agraringenieur Peter Diessenbacher und der Volkswirtin Allin Gasparian gegründet. Während ihrer Studentenzeit an der Universität Bonn entdeckten die beiden Gründer im Botanischen Garten der Universität den extrem schnell wachsenden Kiribaum. Mit der ersten eigenen Kiribaum-Sorte NordMax21® gelang es den beiden erstmals, den Kiribaum auch in Deutschland erfolgreich für die nachhaltige Holzproduktion anzubauen. Was unter dem Schrägdach von Diessenbachers Studentenwohnung begann, hat sich seitdem zum marktführenden Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Kiriholz-Produktion in Europa entwickelt. Mit Kunden in mittlerweile 37 Ländern auf fünf Kontinenten konnte sich WeGrow inzwischen auch über die Grenzen Europas erfolgreich positionieren.

Pressemitteilung der WeGrow AG: https://wegrow-ag.de/2023/03/09/wegrow-ag-erstes-in-deutschland-gewachsenes-kiriholz-haelt-einzug-in-die-deutsche-holzindustrie/

Peter Diessenbacher,
Peter Diessenbacher, - Gründer und Vorstand der WeGrow AG, mit Kiribäumen. © Foto: WeGrow AG
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