18. August 2022

Dürre: Forscher betonen Bedeutung der Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen Dürre: Forscher betonen Bedeutung der Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen

Angesichts der zunehmenden Bedrohung von Ökosystemen weltweit durch Dürre infolge des Klimawandels und menschlicher Einflüsse betont ein internationales Team von Wissenschaftlern die Bedeutung von Wasser für alle Ökosysteme. In einer Sonderausgabe der Zeitschrift Ecohydrology unterstreicht das internationale Redaktionsteam der Universitäten Birmingham (Vereinigtes Königreich), Bonn (Deutschland) und New Brunswick (Kanada) sowie des CSIRO (Australien) die Notwendigkeit der Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen gegenüber Dürren im Globalen Wandel. 

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"Die Komplexität und Vernetzung unserer globalen Ökosysteme bedeutet, dass verschiedene Ökosysteme auf unterschiedliche Weise von Dürre betroffen sind - und darauf reagieren", sagte David Hannah, Professor für Hydrologie an der Universität Birmingham, UNESCO-Lehrstuhl für Wasserwissenschaften und Mitautor des Vorworts. "Wenn wir wirksam reagieren und uns anpassen wollen, müssen wir schnell handeln, um die interagierenden Prozesse besser zu verstehen, die die ökohydrologische Trockenheit steuern.

Da sich die Beweise dafür mehren, dass der Klimawandel weltweit zu schwereren Dürren führt, warnen die Forscher, dass die Auswirkungen zu "transformativen Dürren" führen könnten - irreversible Folgen auf die Struktur und Funktion von Ökosystemen. Diese Auswirkungen können durch menschliche Aktivitäten wie die Umleitung von Flüssen, Bauprojekten und anderen Landnutzungsänderungen sowie Verschmutzung noch verstärkt werden.

Die Beiträge in der Sonderausgabe veranschaulichen das potenzielle Ausmaß der Herausforderung, von den Fortpflanzungsmustern des Gelbfußfrosches in Kalifornien, USA, bis hin zu großflächigen Veränderungen des Ökosystems in China über einen Zeitraum von 17 Jahren in Folge von Dürre.

"Es ist klar, dass wir neue Messansätze nutzen müssen, einschließlich einer breiteren Nutzung von Sensortechnologien und neu entwickelten statistischen und Modellierungsmethoden, sowie historischer Daten, um Dürren besser zu verstehen und sie in einen ökohydrologischen Kontext zu stellen", sagte Julian Klaus, Professor für Geographie an der Universität Bonn.

"Wir müssen diese Herausforderung auch skalenübergreifend angehen, von der lokalen bis zur interkontinentalen Ebene, damit wir beginnen können, das Ausmaß und die Verflechtung von hydrologischen Systemen und Ökosystemen im Zusammenhang mit dem Klimawandel wirklich zu verstehen“, so der Wissenschaftler der Universität Bonn weiter. „Nur so können wir wirksam für die künftige Stabilität der Ökosysteme planen.“

Die Herausgeber der Sonderausgabe betonen die Notwendigkeit einer überarbeiteten ökohydrologischen Perspektive auf Dürre, um Theorie und Praxis im Zusammenhang mit den Rückkopplungen und Auswirkungen von Dürre auf Umwelt und Gesellschaft voranzubringen, die die verflochtenen Bezüge zwischen Prozessen von Klima, Landoberfläche, Hydrologie und Ökologie berücksichtigt.

Publikation: Julian Klaus, Wendy A. Monk, Lu Zhang, David M. Hannah: Ecohydrological interactions during drought, Ecohydrology, DOI: https://doi.org/10.1002/eco.2456

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