Outgoing-Studentin Cindy Kozlewicz befindet sich seit September in Pau, einer kleinen Stadt im Süden Frankreichs. Da sie die meisten Professoren kennt und weiß was diese erwarten, kann sie auch ganz gut von zu Hause aus für die Module weiterlernen.
Die Fragen stellte Dr. Sarah Monreal, Dezernat für Internationales.
Dezernat Internationales:Seit wann befindest Du dich mit dem Erasmus- Programm in Frankreich und wo genau studierst Du?
Cindy Kozlewicz: Ich bin seit dem 28.08 in Frankreich und studiere in Pau, einer kleinen Stadt im Süden Frankreichs.
Wie gestaltet sich die Situation an Deiner Partnerhochschule? Musstest Du Dein Studium unterbrechen oder kannst Du es in Form von Online-Formaten weiterführen?
Die Uni Pau ist seit dem 16.03 auf unbestimmte Zeit geschlossen. Die meisten Kurse finden, dank der kleinen Teilnehmerzahl auf jitsi.meet, also online statt. Alle notwendigen Dokumente werden online zur Verfügung gestellt und alle Hausaufgaben ebenso per Mail verschickt. Mittlerweile gibt es sogar die ersten online Klausuren. Die UPPA garantiert, dass alle Kurse auf welche Weise auch immer fortgeführt werden.
Wie gestaltet sich Deine aktuelle Situation und worin besteht Deine größte Einschränkung? Planst Du eine baldige Rückkehr nach Deutschland oder wirst Du vorerst in Frankreich bleiben?
Die größte Einschränkung ist die Ausgangssperre, die mittlerweile sehr streng ist. Alle Veranstaltungen, Auftritte und Projekte, auf die ich mich vorbereitet und gefreut habe, sind abgesagt und die ganze Arbeit war umsonst. Da ich ein sehr aktiver Mensch bin, fällt es mir sehr schwer, auf all den Sport und auf die Menschen, die ich kennengelernt habe, zu verzichten. Ich möchte nicht nach Deutschland zurück, allein schon deswegen, weil ich mich vernünftig verabschieden und nicht ein halb-offenes Projekt stehen lassen möchte. Doch da Pau ziemlich abgelegen ist, gibt es auch bis Ende April keinen Zug mehr zurück. Ich werde also bis Ende April auf jeden Fall noch hier bleiben, in der Hoffnung, dass ich bis dahin wieder das Recht habe, vor die Tür zu gehen, um mich zu verabschieden und um meine Wohnung leerräumen zu können.
Was ist Dein Tipp für Studierende, die sich in einer ähnlichen Situation wie Du befinden?
Mein Tipp ist, sich dort einzunisten, wo man zumindest einen Menschen hat, mit dem man kommunizieren kann, denn die Einsamkeit ist auf Dauer ebenso ungesund, wie der Virus selbst. Auch ich bin für die Zeit der Ausgangssperre bei einer Freundin in die WG "eingezogen" und bin deswegen immerhin nicht alleine. Es ist vor allem wichtig, sich irgendwie selbst einen Tagesrhythmus zu geben, indem man morgens aufsteht, Sport macht, kocht, sich mit Freuden (online) verabredet, um das Gefühl zu haben, ein normales Leben zu führen.