28. März 2022

Der Kaiserdumbo schafft es in die Hit-Liste bemerkenswerter neuer Meeresarten Der Kaiserdumbo schafft es in die Hit-Liste bemerkenswerter neuer Meeresarten

Dumbo-Oktopusse verfügen über große Flossen links und rechts des Kopfes und erinnern daher an den fliegenden Elefanten aus dem gleichnamigen Walt-Disney-Film. Der Evolutionsbiologe Dr. Alexander Ziegler vom Institut für Evolutionsbiologie und Ökologie der Universität Bonn holte im Sommer 2016 an Bord des Forschungsschiffs „Sonne“ im Nordpazifik ein etwa 30 Zentimeter langes Exemplar aus rund 4.000 Metern Wassertiefe. Wie sich herausstellte, handelt es sich dabei um einen Vertreter einer bislang unbekannte Spezies (https://www.uni-bonn.de/de/neues/096-2021). Die Erstbeschreibung der neuen Art Grimpoteuthis imperator erfolgte dann 2021 in der renommierten Fachzeitschrift BMC Biology (DOI: https://doi.org/10.1186/s12915-021-01000-9). Das auf den deutschen Trivialnamen „Kaiserdumbo“ getaufte Tiefseelebewesen wurde nun in die Liste der „Zehn bemerkenswerten neuen Meeresarten von 2021“ des World Register of Marine Species aufgenommen (https://lifewatch.be/en/2022.03.19-WoRMS-LifeWatch-press-release). 

Der Kaiserdumbo (Grimpoteuthis imperator)
Der Kaiserdumbo (Grimpoteuthis imperator) - ist rund 30 Zentimeter lang. Der Evolutionsbiologe Dr. Alexander Ziegler hat ihn aus rund 4.000 Metern Wassertiefe aus dem Nordpazifik an Bord des Forschungsschiffes „Sonne“ geborgen. © Foto: Alexander Ziegler
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Nicht nur das ungewöhnliche Aussehen des äußerst entlegen lebenden Tieres sorgte für mediales Aufsehen: Zieglers Team verzichtete für die Erstbeschreibung auf die Sezierung des wertvollen Präparates, sondern untersuchte es zerstörungsfrei mit modernsten bildgebenden Verfahren. Dabei entstand eine gestochen scharfe digitale Kopie des Tieres. Sie kann durch alle Interessierten von der Onlinedatenbank MorphoBank (https://morphobank.org/index.php/Projects/ProjectOverview/project_id/3721) für weitere Untersuchungen oder Lernzwecke heruntergeladen werden. Der konservierte Oktopus selbst wird im Archiv des Berliner Museums für Naturkunde aufbewahrt – und sicher noch häufiger von sich reden machen.

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