Weshalb leugnen Menschen den Klimawandel?

Biegen sich Leugner des Klimawandels die Fakten zurecht, um ihr klimaschädliches Verhalten nicht ändern zu müssen? Eine neue Studie findet für diese These keine Anhaltspunkte. Forscher der Universität Bonn und des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) hatten ein Online-Experiment durchgeführt, um der Antwort auf die Spur zu kommen. Teilnehmende waren 4.000 Erwachsene aus den USA. Von den Ergebnissen waren die Studienautoren selber überrascht. Ob sie für den Kampf gegen die Erderwärmung eine gute Nachricht sind oder im Gegenteil eine eher schlechte, ist noch unklar. Die Studie erscheint in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“.

Neues zu arzneimittelbedingten Hautschwellungen

Das Angioödem ist eine seltene, aber potentiell lebensbedrohliche unerwünschte Reaktion auf blutdrucksenkende ACE-Hemmer. Mittels einer gemeinsamen Analyse von acht europäischen Studienkollektiven führten Forschende vom Universitätsklinikum Bonn (UKB), der Universität Bonn sowie des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erstmals eine genomweite Assoziationsstudie (GWAS) mit mehr als 1.000 Betroffenen durch. Sie identifizierten insgesamt drei Risiko-Loci in den Erbanlagen. Darunter ein neuer Genort, der zuvor noch nicht mit dem Risiko für das ACE-Hemmer induzierte Angioödem in Verbindung gebracht wurde. Die Ergebnisse der Studie sind jetzt in der Fachzeitschrift „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ veröffentlicht. Für weiterführende Studien wollen die Bonner Forscher nun das Patientenkollektiv der vARIANCE Studie weiter vergrößern. Dafür werden Teilnehmende gesucht.

„ERC Proof of Concept Grant“ für die Uni Bonn

Prof. Dr. Alexander Blanke vom Bonner Institut für organismische Biologie der Universität Bonn erhält einen „Proof of Concept Grant“ (PoC) des Europäischen Forschungsrats (ERC). Dieses Programm unterstützt Forschende mit 150.000 Euro für maximal 18 Monate dabei, ihre Ideen aus vorherigen ERC-Projekten mit exzellenter Grundlagenforschung in kommerzielle Anwendungen zu bringen. Wissenstransfer und wissenschaftliche Ausgründung – Sciencepreneurship – werden somit gezielt gefördert.

eROSITA: Der Röntgenhimmel offenbart sich für die Welt

Das deutsche eROSITA-Konsortium hat heute die Daten seines Anteils an der ersten Himmelsdurchmusterung durch das Röntgenteleskop an Bord des Spectrum-Roentgen-Gamma (SRG) Satelliten veröffentlicht. Der erste eROSITA-All-Sky-Survey (eRASS1) ist mit rund 900.000 verschiedenen Quellen der größte jemals veröffentlichte Röntgenkatalog. Zusammen mit den Daten publizierte das Konsortium heute mehr als 40 wissenschaftliche Arbeiten, die Entdeckungen beschreiben, die von neuen Strukturen in unserer eigenen Milchstraße bis hin zu Quasaren in der Frühzeit des Kosmos reichen. In den ersten sechs Monaten der Beobachtungen hat eROSITA bereits mehr Quellen entdeckt, als in der 60-jährigen Geschichte der Röntgenastronomie bisher bekannt waren. Die Daten, die nun der weltweiten Wissenschaftsgemeinschaft zur Verfügung stehen, werden unser Wissen über das hochenergetische Universum revolutionieren.

Neue Monitoring-Möglichkeit für seltene Augenerkrankung

Schätzungsweise fünf bis zehn Prozent der Erblindungen weltweit sind auf die seltene entzündliche Augenerkrankung Uveitis zurückzuführen. Die Uveitis intermedia ist oft mit einem chronischen Krankheitsverlauf und der Notwendigkeit einer immunsuppressiven Therapie verbunden. Bei der Uveitis intermedia kommt es vor allem zur Entzündung des Glaskörpers, aber auch die Durchblutung der Netzhaut kann eingeschränkt sein. Forschende der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB) sowie der Universität Bonn haben die Optische Kohärenztomographie Angiographie als neuartige bildgebende Monitoring-Methode getestet. Die Durchblutung der Netzhautgefäße steht im Zusammenhang mit der Entzündungsschwere und lässt Rückschlüsse auf den zukünftigen Krankheitsverlauf zu. Entsprechend ließe sich diese Methode zum Monitoring der Erkrankung und zur Identifizierung von Patienten mit einem Risiko für eine zukünftige Verschlechterung der Krankheit einsetzen. Die Ergebnisse sind nun in Nature Scientific Reports erschienen.

Aufhebung der Resistenz gegen Arzneistoff

Urothelkarzinome sind bösartige Tumore, die vom Epithel ausgehen, welches zum Beispiel die Harnblase sowie die Harnleiter auskleidet. Sie gehören immer noch zu einer der häufigsten Krebsarten in Europa, vor allem bei Männern. Prognostisch relevant ist neben einer frühzeitigen Diagnosestellung vor allem die Tumorausdehnung, die letztlich über die Invasivität der Behandlung sowie die pharmakologischen Therapiemöglichkeiten entscheidet.

Frauenförderung: Institut für Numerische Simulation zeichnet Abschlussarbeit mit dem Ada Lovelace-Preis aus

Vera Weber vom Institut für Numerische Simulation der Universität Bonn erhielt für ihre herausragende Masterarbeit den Ada Lovelace-Preis für Mathematikerinnen in der Numerik. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert. Für die Mathematikerin ist es bereits die zweite Auszeichnung: Im Jahr 2019 erhielt sie den Preis für die beste Bachelor-Arbeit.

Forschungsprojekt zu Karikaturen aus spät- und postosmanischem Kontext

Arabische sowie osmanische und türkische Karikaturen aus dem spät- und postosmanischen Kontext sind Gegenstand eines Forschungsprojekts unter der Leitung von Prof. Dr. Anna Kollatz, Islamwissenschaftlerin und Arabistin an der Universität Heidelberg. Ziel ist es, einen neuen Zugang zu Gesellschaft, Kultur und Politik einer von großen Umbrüchen geprägten Zeit zwischen den Weltkriegen zu erschließen. Dabei geht es auch um die Frage, ob Karikaturen nicht nur Ergebnisse von Diskursen „aus der Mitte der Gesellschaft“, sondern selbst Motor von Veränderungen waren. Das Projekt wird in Kooperation mit Dr. Veruschka Wagner von der Universität Bonn durchgeführt. Die VolkswagenStiftung fördert das Vorhaben über einen Zeitraum von 18 Monaten mit rund 80.000 Euro. 

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