24. November 2023

Kants Antworten für eine friedliche Welt Neues Kant-Zentrum forscht zur Friedensordnung und Migration

Neues digitales Kant-Zentrum an der Universität Bonn forscht zur internationalen Friedensordnung und Migration

Passend zum Kant-Jubliäumsjahr 2024 gründen Forschende der Universität Bonn gemeinsam mit den Universitäten Siegen, Bochum und Köln das „Digitale Kant-Zentrum Nordrhein-Westfalen“. Das Projekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit knapp 1,8 Millionen Euro gefördert. In Bonn erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu „Kant und das Problem einer internationalen Friedensordnung“ sowie „Kant und das Problem der Migration“.

Kant im Arbeitszimmer (Holzschnitt).
Kant im Arbeitszimmer (Holzschnitt). © CC0/PD. Erweitert mit generierten Inhalten an beidenSeitenrändern.
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2024 feiert die Welt den 300. Geburtstag des großen Philosophen Immanuel Kant. Im Rahmen dieses Jubiläumsjahrs haben Kant-Forschende der Universität Bonn gemeinsam mit den Universitäten Siegen, Bochum und Köln das Digitale Kant-Zentrum NRW gegründet. Im neuen Zentrum sollen Grundprinzipien der kantischen Philosophie für drängende Fragen gegenwärtiger Politik und Gesellschaftsordnung geltend gemacht werden.

Das Zentrum verknüpft in kooperativer Weise mehrere Forschungsprojekte, deren gemeinsame Grundfrage ist, wie kantische Antworten auf gesellschaftspolitische Fragen der Gegenwart ausfallen können. Kant-Forschende der beteiligten Universitäten werden sich dabei jeweils mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Fragestellungen beschäftigen. Am Standort Bonn wird zurzeit an den Projekten „Kant und das Problem einer internationalen Friedensordnung“ und „Kant über das Problem der Migration“ gearbeitet – Fragestellungen, die angesichts globaler Herausforderungen wie dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine oder dem Terrorangriff der Hamas auf Israel in diesem Jahr wichtiger sind denn je.

„Institutionen, wie die Vereinten Nationen, wurzeln in Kants Überlegungen zu einem friedenssichernden Weltföderalismus der Staaten. Kurz vor dem großen Jubiläumsjahr ist diese internationale Friedensordnung erneut auf die Probe gestellt. Sie muss neu hinterfragt und weiterentwickelt werden“, erläutert Prof. Dr. Rainer Schäfer vom Institut für Philosophie der Universität Bonn. „Am Digitalen Kant-Zentrum finden wir mit Kant Antworten auf eben diese Herausforderungen, die für Kant ebenso aktuell waren, wie sie 300 Jahre später für uns noch immer sind.“

Kant-Kongress 2024 in Bonn

Die Universität Bonn ist außerdem in besonderer Weise hervorzuheben: Dort wird der Kant-Kongress im September 2024 anlässlich des Jubiläums ausgerichtet, unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes NRW, Hendrik Wüst, und der Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Der Kant-Kongress wird die weltweit größte Veranstaltung zur kantischen Philosophie des Jahres sein. Dabei werden auch die Forschungsergebnisse des Kant-Zentrums an der Universität Bonn vorgestellt. Bis zum Kongress kann man diese auch in zahlreichen Workshops, Videos und in einem Podcast verfolgen.

Auch zu den laufenden Digital Kant-Lectures, die an jedem letzten Mittwoch des Monats von 18–20 Uhr via Webex stattfinden, sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Die Anmeldung erfolgt über den Newsletter des Digitalen Kant-Zentrums: https://www.listserv.dfn.de/sympa/subscribe/kant-zentrum-nrw?previous_action=info

Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren, vernetzt über das Jubiläumsjahr 2024 hinaus die internationale Kant-Forschung und macht sie digital sichtbar.


Weitere Infos / Links
Kevin Licht
klicht@uni-bonn.de

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