Die von der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der Universität, Gabriele Alonso Rodriguez, initiierte Ausstellung macht Wissenschaftlerinnen der Universität Bonn sichtbar, deren Leistungen in Forschung und Lehre herausragend sind, deren Gesichter in der bisherigen Bildüberlieferung aber kaum oder gar nicht vorkommen. Mithilfe generativer KI wurden Porträts geschaffen, die es historisch nie gegeben hat, die aber hätten entstehen können – und regen so zur Auseinandersetzung mit Lücken und Verzerrungen in unserer visuellen Erinnerungskultur an. Das Dezernat für Hochschulkommunikation übernahm die Öffentlichkeitsarbeit für das Ausstellungsprojekt.
Bilder, die es so nie gegeben hat
Die Ausstellung „Her mit den Portr[AI]ts!“ wurde erstmalig im Frühjahr 2025 im Universitätsmuseum der Universität Bonn gezeigt. Im Mittelpunkt stehen zwölf Wissenschaftlerinnen der Universität Bonn, die in ihrer Zeit Großes geleistet haben, deren Gesichter der Öffentlichkeit aber kaum bekannt sind. Mit Hilfe der KI-Plattform Midjourney hat die Berliner Fotografin und Wissenschaftskommunikatorin Gesine Born realitätsnahe Porträts dieser Frauen geschaffen – Bilder, die es so nie gegeben hat, die aber hätten entstehen können.
Die initiale Ausstellung im Universitätsmuseum Bonn hatte mehrere Tausend Besuchende angelockt. Hinzu kommen zahlreiche Seiten- und Videoaufrufe im Internet. Derzeit ist die Ausstellung im Hörsaalzentrum auf dem Campus Poppelsdorf zu sehen.
Schon kurz nach der Eröffnung in Bonn hat „Her mit den Portr[AI]ts!“ auch bundesweit Aufmerksamkeit erhalten. Unter anderem war ein Teil der Bonner Motive Ausgangspunkt einer gemeinsamen Ausstellung an den Standorten Berlin und Bonn des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt, wo zusätzliche Porträts von Wissenschaftlerinnen aus anderen Ländern und Hochschulen hinzukamen. Dort würdigten unter anderem Bundesforschungsministerin Dorothee Bär und Bundeskanzlerin a. D. Dr. Angela Merkel den Ansatz, mit KI die Leistungen von Forscherinnen sichtbar zu machen.
Ein starkes Signal
Die Auszeichnung sei ein starkes Signal, sagt die Prorektorin für Chancengerechtigkeit und Diversität der Universität Bonn, Prof. Dr. Irmgard Förster: „Exzellente Wissenschaft braucht Bilder, in denen sich alle wiederfinden. Mit ‚Her mit den Portr[AI]ts!‘ zeigen wir, wie Künstliche Intelligenz genutzt werden kann, um blinde Flecken in der Wissenschaftsgeschichte sichtbar zu machen – und gleichzeitig kritisch zu reflektieren, welche Vorurteile in Daten und Algorithmen stecken können.“
Jury lobt Klarheit, Kreativität und Wirkung
Die European Excellence Awards gehören zu den etablierten Auszeichnungen für PR und Kommunikation in Europa. In verschiedenen Kategorien werden Kampagnen und Projekte prämiert, die durch ihre strategische Klarheit, kreative Umsetzung und nachweisbare Wirkung überzeugen. In ihrer Begründung hebt die Jury besonders die Wirkung des Bonner Projekts hervor. Wörtlich heißt es: „Ihre Arbeit hat unsere Jury durch ihre Klarheit, Kreativität und Wirkung beeindruckt. In einem Jahr voller außergewöhnlicher Einreichungen aus ganz Europa stach Ihr Projekt besonders hervor und hinterließ einen tiefen Eindruck. Wir hoffen, dass Sie und Ihr Team stolz auf das Erreichte sind – Sie haben diese Anerkennung verdient.“
Weitere Informationen zur Ausstellung:
https://uni-bonn.de/portraits
Kontakt für die Medien:
Gabriele Alonso Rodriguez
Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität Bonn
Tel. +49 228 73-7490
E-Mail: gleichstellungsbeauftragte@zgb.uni-bonn.de