09. September 2022

Pius XI-Medaille an Peter Scholze verliehen Pius XI-Medaille an Peter Scholze verliehen

Prof. Dr. Peter Scholze, Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik und Professor an der Universität Bonn, wurde von der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften mit der Pius-XI-Goldmedaille 2020 ausgezeichnet.

Vielfach ausgezeichneter Mathematiker
Vielfach ausgezeichneter Mathematiker - Prof. Dr. Peter Scholze © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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Die Medaille wird alle zwei Jahre an einen jungen Wissenschaftler unter 45 Jahren verliehen, der für sein außergewöhnliches Engagement ausgewählt wird. Nach Luis A. Caffarelli (1988), Laure Saint-Raymond (2004) und Cédric Villani (2014) ist Peter Scholze erst der vierte Mathematiker, der diese Auszeichnung erhält.

Peter Scholze wurde 1987 geboren. Nach dem Studium der Mathematik an der Universität Bonn, Master 2010, Promotion 2012, wurde er 2011 bis 2016 Clay Research Fellow und im Herbst 2014 Chancellor's Professor an der UC Berkeley. An der Universität Bonn erhielt er 2012 einen Hausdorff Chair im Exzellenzcluster Hausdorff-Center for Mathematics, dessen Mitglied er bis heute ist. Er ist seit Juli 2018 wissenschaftliches Mitglied und Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn. Zu seinen zahlreichen höchstrangigen Auszeichnungen gehören der Clay Research Award (2014), der Ostrowski-Preis (2015), der Gottfried-Wilhelm Leibniz-Preis der DFG (2016) und die Fields-Medaille (2018). Im Jahr 2019 wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland geehrt, seit 2022 ist er Foreign Member of the Royal Society.

Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften ist die einzige supranationale Akademie der Wissenschaften der Welt. Sie wurde 1603 in Rom als erste ausschließlich wissenschaftliche Akademie der Welt unter dem Namen Linceorum Academia gegründet, zu deren Mitglied Galileo Galilei 1610 ernannt wurde. 1847 wurde sie von Pius IX. unter dem Namen Pontificia Accademia dei Nuovi Lincei neu gegründet. Im Jahr 1922 wurde sie an ihren heutigen Sitz in den Vatikanischen Gärten verlegt und erhielt 1936 von Pius XI. ihren heutigen Namen und ihre Satzung. Ihre Aufgabe ist es, die reine Wissenschaft zu ehren, wo immer sie zu finden ist, ihre Freiheit zu gewährleisten und die Forschung für den Fortschritt der Wissenschaft zu fördern.

Die 80 Päpstlichen Akademiker werden vom Papst auf Vorschlag der akademischen Körperschaft auf Lebenszeit ernannt und ohne jegliche ethnische oder religiöse Diskriminierung aus den bedeutendsten Wissenschaftlern und Gelehrten der mathematischen und experimentellen Wissenschaften aller Länder der Welt ausgewählt. Der Bonner Entwicklungsforscher Prof. Dr. Joachim von Braun ist seit 2017 Präsident der Akademie, deren Mitglied er 2012 wurde.

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