06. August 2021

Zukunftspreisträger übergibt Physik-Experiment an Uni Bonn Zukunftspreisträger übergibt Physik-Experiment an Uni Bonn

Physiker und Alumnus Dr. Michael Kösters stellt Teil des Fördergeldes für Demonstrations-Experiment zur Verfügung

Wie ist es möglich, dass sich ein Bild von Albert Einstein in Marylin Monroe verwandelt? Physik-Studierende und Lehrende der Universität Bonn haben jetzt ein neues Experiment zur Verfügung, das die „Fourier-Optik“ veranschaulicht – ein Verfahren, das vor allem die gezielte Bearbeitung von Bildern erlaubt. Das Experiment stammt aus einer Initiative des Physikers und Alumnus Dr. Michael Kösters. Er erhielt im vergangenen Jahr gemeinsam mit zwei Kollegen den Deutschen Zukunftspreis, den der Bundespräsident für herausragende Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Technik und Innovation vergibt. Im Physikalischen Kolloquium der Universität Bonn übergab Michael Kösters jetzt das Demo-Experiment und sprach über sein Forschungsgebiet – Lasersysteme für die Erzeugung von extrem ultraviolettem Licht in der Mikrochip-Produktion. Das Experiment wird in Vorlesungen und Praktika zum Einsatz kommen.

Dr. Michael Kösters
Dr. Michael Kösters - Träger des Deutschen Zukunftspreises, bei seinem Vortrag im Physikalischen Kolloquium an der Universität Bonn © Barbara Frommann/ Uni Bonn
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Den Deutschen Zukunftspreis erhielt Michael Kösters vom Unternehmen Trumpf gemeinsam mit Kollegen vom Unternehmen Zeiss und vom Fraunhofer IOF in Jena für einen Beitrag zur Entwicklung der sogenannten EUV-Lithographie. Damit lassen sich mikroelektronische Bauteile mit äußerst feinen Strukturen fertigen. „Durch die Nutzung von Licht im extremen Ultraviolett haben die Wissenschaftler die in der Chipfertigung etablierte Methode der optischen Lithographie auf eine neue Stufe gebracht“, urteilte die Jury vor einem Jahr. Mit dem neuen Verfahren sollen sich Mikrochips herstellen lassen, die besonders leistungsfähig und energieeffizient sind.

Um auch Nachwuchsforschende der Zukunft frühzeitig an moderne Verfahren heranzuführen, unterstützt Michael Kösters mit einem Teil des Preisgeldes die physikalische Lehre an der Universität Bonn. „Die Uni Bonn ist meine Alma Mater, und ich verbinde gute Erinnerungen an meine Studiums- und Promotionszeit. Davon möchte ich etwas zurückgeben“, sagt Michael Kösters. Er promovierte in der Physik und arbeitete am Physikalischen Institut als wissenschaftlicher Mitarbeiter, bevor er in die Industrie wechselte. „Wir gratulieren Dr. Michael Kösters zu seinem großen Erfolg und freuen uns sehr, dass er sich immer noch mit der Universität verbunden fühlt“, sagt Prof. Dr. Dieter Meschede vom Institut für Angewandte Physik.

Die bereits fertiggestellte Apparatur wurde in einer Bachelorarbeit entwickelt und veranschaulicht die Fourier-Optik. Diese beschreibt die Ausbreitung von Licht auf mathematische Weise mithilfe der sogenannten Fourier-Transformation. Im neuen Demo-Experiment kann man den mathematischen Verfahren im Detail „zusehen“, wie sie ein Bild von Albert Einstein eindrucksvoll in das von Marylin Monroe transformieren. Das Experiment wird in den Optikvorlesungen der Physik-Studiengänge zum Einsatz kommen, steht aber auch Schulen im Rahmen der Physikwerkstatt Rheinland zur Verfügung. Ein eigens produziertes Lehrvideo veranschaulicht die Fourier-Optik zusätzlich.

Video zur Fourier-Optik: https://www.youtube.com/watch?v=fhDvEMEYxKM

Das Team der an der Etablierung des Experiments beteiligten Wissenschaftler
Das Team der an der Etablierung des Experiments beteiligten Wissenschaftler - Prof. Dr. Dieter Meschede vom Institut für Angewandte Physik, Alumnus Dr. Michael Kösters, Benjamin Scheeben, der die Apparatur in seiner Bachelorarbeit entwickelte, und Dr. Frank Vewinger vom Institut für Angewandte Physik (v.l.). © Barbara Frommann/ Uni Bonn
Das neue Demo-Experiment veranschaulicht die Fourier-Optik
Das neue Demo-Experiment veranschaulicht die Fourier-Optik - Man kann in dem Experiment den mathematischen Verfahren im Detail „zusehen“, wie sie ein Bild transformieren. © Barbara Frommann/ Uni Bonn

Prof. Dr. Dieter Meschede
Institut für Angewandte Physik
Universität Bonn
E-Mail: meschede@iap.uni-bonn.de
Tel.: +49 228 733471

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