24. Juni 2025

Die Universitäten Bonn und St Andrews vertiefen ihre langjährige Partnerschaft Die Universitäten Bonn und St Andrews vertiefen ihre langjährige Partnerschaft

Strategisches Board beschließt Ausbau des Programms für gemeinsame Berufungen. Neue Förderung innovativer Lehrprojekte gestartet.

Die Universität Bonn baut die langjährige Partnerschaft mit ihrer schottischen Partneruniversität St Andrews weiter aus: Das erfolgreiche Programm für gemeinsame Professuren wird fortgeführt und für Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Karrierestufen weiterentwickelt. Darüber hinaus sind neue Förderlinien für Lehrprojekte und Wissenschaftsaustausch eingerichtet worden. Damit stärken beide Hochschulen nicht nur ihre institutionellen Beziehungen, sondern setzen auch innovative Impulse für die internationale Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und akademischer Qualifikation.

Vertragsverlängerung des gemeinsamen Masterstudiengangs
Vertragsverlängerung des gemeinsamen Masterstudiengangs - Per Unterschrift besiegelten Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch (links) sowie Principal und Vice-Chancellor Prof. Dame Sally Mapstone aus Schottland die Vertragsverlängerung zwischen der Universität Bonn und St Andrews für den gemeinsamen DAAD-geförderten Masterstudiengang „German and Comparative Literature“. © Barbara Frommann, Universität Bonn
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Zwei Universitäten, ein gemeinsames Ziel: Die Universität Bonn und die University of St Andrews vertiefen ihre enge Partnerschaft und setzen das erfolgreiche Programm gemeinsamer Professuren in erweiterter Form fort. Beim diesjährigen Treffen des Strategic Boards, dem zentralen Lenkungsgremium beider Hochschulen, fiel die Entscheidung, das Joint Appointment Programm (Programm für gemeinsame Berufungen) um weitere drei Jahre zu verlängern.

Die Idee dahinter: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler engagieren sich mit 20 Prozent ihrer Arbeitszeit in Forschung und Lehre an der jeweiligen Partneruniversität. Seit dem Start im Jahr 2022 wurden bereits elf dieser sogenannten Joint Professorships eingerichtet, und das Modell wird nun sogar weiterentwickelt und für weitere Vertreter*innen aus Forschung und Lehre geöffnet: Erstmals können sich etwa auch Reader und Senior Lecturers bewerben.

„Die Partnerschaft zwischen Bonn und St Andrews ist ein leuchtendes Beispiel für gelebte Internationalität, wie sie in unserer Exzellenzstrategie verankert ist: fächerübergreifend und zukunftsweisend“, betont Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch. „Gemeinsame Lehrformate und Professuren, exzellente Forschung und Nachwuchsförderung, ein aktiver Staff Exchange auf allen Ebenen und nicht zuletzt der regelmäßige Austausch zwischen den Leitungsebenen greifen hier ineinander und spiegeln eine Zusammenarbeit wider, die nicht nur auf gegenseitigem Respekt, sondern auch auf menschlicher Nähe, echtem Vertrauen und einem inspirierenden Miteinander beruht.“

Verbundenheit seit mehr als 100 Jahren

Bonn und St Andrews blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück: Seit 1911 sind die Universitäten bereits als „Sister Universities“ eng miteinander verbunden, 2019 wurde schließlich die strategische Partnerschaft offiziell begründet. Seitdem hat sich eine intensive Zusammenarbeit in nahezu allen Bereichen entwickelt: von Studiengängen mit Doppelabschluss über die Doktorandenausbildung bis hin zu strukturierten Austauschformaten für Lehrende und Verwaltungspersonal. Auch die Bibliotheken und Chöre stehen im Austausch und planen gemeinsame Projekte.

„Die auf drei Jahre jeweils angelegten 20%-Joint Professorships dienen uns als Möglichkeitsraum, um gemeinsame Forschungsformate, aber auch neue Studiengänge in engster Kooperation zu entwickeln und so die Internationalisierung strategisch zu verankern“, betont Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch, Prorektorin für Internationales. „Dass wir nun das Programm diversifizieren und auch für Karrierestufen vor der permanenten Professur öffnen, ist ein wichtiger Schritt dahin, Wissenschaftler*innen noch früher für die Kooperation zu gewinnen und in gemeinsame Forschungsprojekte zu orientieren.“

Gemeinsam Innovation vorantreiben

Neben der Weiterentwicklung des Joint Appointment Programms berieten die Mitglieder des Strategic Boards über neue Modelle für den Personal- und Wissenschaftsaustausch, die Fortsetzung gemeinsamer Förderlinien in Forschung und Promotion sowie das gerade gestartete Joint Education Seed Funding. Letzteres unterstützt ab 2026 erstmals auch gemeinsame Projekte in der Lehre – von der Entwicklung digitaler Formate bis hin zu internationalen Sommerschulen.

Auch der DAAD-geförderte gemeinsame Masterstudiengang „German and Comparative Literature“, der bereits seit 2014 existiert, wird fortgeführt. Studierende erhalten hier einen Doppelabschluss und profitieren zudem von einem Studienaufenthalt an der jeweiligen Partneruniversität.

Die Delegation aus St Andrews, angeführt von Principal und Vice-Chancellor Prof. Dame Sally Mapstone, nutzte den mehrtägigen Aufenthalt während des Strategic Board Meetings in Bonn für einen intensiven Austausch und veranstaltete an einem der Abende zusätzlich ein Alumni-Event, das ehemalige Studierende, Wissenschaftler*innen und Partner der schottischen Universität nach Bonn brachte. Neben Workshops und Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen verschiedener Bonner Fachbereiche und Exzellenzcluster stand am letzten Abend des Board Meetings als „Social Event“ eine Führung durch das Universitätsmuseum P26 auf dem Programm. Als besonderes Highlight spielte Prof. Dr. Martin Keßler, Schlegel-Professor für Kirchengeschichte an der Evangelisch-Theologischen Fakultät, eine musikalische Einlage auf dem Dudelsack. Was viele nicht wissen: Keßler hat mit seinem Spiel bereits vielfach internationale Preise gewonnen, zu nennen wäre etwa sein Sieg beim Braemar Gold Medal Wettbewerb. Er ist der erste und bisher einzige europäische Kontinental-Spieler, der diesen Preis gewonnen hat.

Dudelsack-Darbietung im Universitätsmuseum P26
Dudelsack-Darbietung im Universitätsmuseum P26 - Als „Social Event“ des Strategic Boards stand eine Führung durch das Universitätsmuseum P26 auf dem Programm. Zu Ehren der schottischen Gäste spielte dort Prof. Dr. Martin Keßler (Mitte), Schlegel-Professor für Kirchengeschichte, auf dem Dudelsack. Für seine Darbietungen wurde er bereits international ausgezeichnet. © Foto: Volker Lannert, Universität Bonn

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Universität Bonn
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