28. April 2022

Mehrdeutigkeiten und Widersprüche reflektieren Mehrdeutigkeiten und Widersprüche reflektieren

Öffentliche Ringvorlesung der Katholischen Theologie an der Uni Bonn: montags ab 16:15 Uhr in Hörsaal XII

Die zunehmende Pluralität religiöser und weltanschaulicher Positionen und die Folgen technologischer wie ökologischer Transformationsprozesse provozieren Krisenwahrnehmungen und -reaktionen, aus denen eine große Verunsicherung spricht. Zehn Professorinnen und Professoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn loten aus, wie sich Mehrdeutigkeiten (Ambiguitäten), Identitäten und Sinnentwürfe aus der Perspektive ihrer Fächer verstehen lassen und welche Handlungsoptionen sie eröffnen können.

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Ein konstruktiver Umgang mit den Herausforderungen der „Spätmoderne“ kann nur gelingen, wenn Mehrdeutigkeiten und Widersprüche – individuell wie kollektiv – angenommen und verhandelt werden. Die Theologie als wissenschaftliche Reflexion auf Glaubenserfahrungen, -überlieferungen und -praktiken kann dazu mit der ihr eigenen Hermeneutik und Methodenvielfalt einen spezifischen und relevanten Beitrag leisten. Sie widersetzt sich allein schon aufgrund ihres Gegenstands vorschnellen „Vereindeutigungen“ und bietet Anhaltspunkte zur Erarbeitung einer persönlich wie gesellschaftlich unverzichtbaren “Ambiguitätstoleranz“, die erst den Spielraum für kreative Bildungs- und Aushandlungsprozesse eröffnet. Die Öffentliche Ringvorlesung ist zugleich Bestandteil des neuen Bachelor-Studiengangs Theologie.

Programm:

2. Mai: Prof. Dr. Michael Reichardt: Der christliche Kanon – ein ambiges Phänomen

9. Mai: Prof. Dr. Christian Hornung: Ambiguitäten, Identitäten, Sinnentwürfe: Perspektiven aus der Alten Kirchengeschichte

16. Mai: Prof. Dr. Klaus von Stosch: Mehr Ambiguität wagen. Katholische Identität im Umbruch

23. Mai: Prof. Dr. Judith Hahn: Recht ambig: Deutung und Bedeutung rechtlicher Zeichen in Identitätskonstrukten und Sinnentwürfen

30. Mai: Prof. Dr. Christian Blumenthal: Christi Sklaventum im Philipperbrief. Ein ambiguitätssensibler Lektüreansatz

13. Juni: Prof. Dr. Andreas Odenthal: Ritualisierte Erfahrung – Zu Ambiguitäten des Rituellen, Identitäten christlicher Liturgie und symbolisierten Sinnentwürfen

20. Juni: Prof. Dr. Gisela Muschiol: Konfession – Geschlecht – Identitäten. Eine Befragung frühneuzeitlicher Konflikte

27. Juni: Prof. Dr. Anna Maria Riedl: Terra incognita – Die unbekannte Erde neu entdecken. Ein Sinnentwurf aus der Perspektive Christlicher Sozialethik zwischen lokaler Identität und globaler Ambiguität

4. Juli: Prof. Dr. Bert Roebben: Kollidierende Welten im Religionsunterricht? Religionspädagogische Perspektiven auf Ambiguität in Umbruchszeiten

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn zählt zu den renommiertesten Katholisch-Theologischen Fakultäten Deutschlands. Ihre Lehre basiert auf starken Forschungsleistungen in den einzelnen theologischen Disziplinen. Hier studieren künftige Pastoralreferentinnen und -referenten, Priester sowie Religionslehrerinnen und -lehrer für Gymnasien und Gesamtschulen. Die neuen Bachelor-Studiengänge eröffnen außerdem das weite Spektrum geisteswissenschaftlicher Studien- und Berufswege.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister
Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät
Universität Bonn
Tel. 0228/737343
E-Mail: sautermeister@uni-bonn.de
Internet: www.ktf.uni-bonn.de

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