16. September 2025

Bonn-Berliner Ausstellung unter Beteiligung der Universität Bonn würdigt Frauen in der Wissenschaft Ausstellung in Bonn und Berlin würdigt Frauen in der Wissenschaft

Künstlerin Gesine Born holt „Versäumte Bilder“ mit KI nach

Mit einer feierlichen Veranstaltung und einem Grußwort von Bundeskanzlerin a.D. Dr. Angela Merkel ist in Berlin und Bonn die Ausstellung „Versäumte Bilder“ eröffnet worden. Die von der Wissenschaftsfotografin Gesine Born kuratierte Schau macht mit Hilfe Künstlicher Intelligenz Leistungen von Wissenschaftlerinnen sichtbar, die in ihrer Zeit kaum Anerkennung erfuhren. Sechs Motive stammen aus der Ausstellung „Her mit den Portr[AI]ts!“ der Universität Bonn, die den Anstoß für das Projekt gegeben hat. Zusammen mit acht weiteren Porträts sind die Bilder noch bis Mitte Oktober an den Dienstsitzen Berlin und Bonn des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt zu sehen.

Portr[AI]ts aus Bonn
Portr[AI]ts aus Bonn - Erhielten den offiziellen Kalender der Bonner Ausstellung "Her mit den Portr[AI]ts!": (v.r.) Ministerin Dorothee Bär, Dr. Angela Merkel, Prof. Dr. Karl Lauterbach, Vorsitzender des Forschungsausschusses des Deutschen Bundestags, und Künstlerin Gesine Born. © Foto: BMFTR/Hans-Joachim Rickel
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Zur Eröffnung sprachen neben Bundesforschungsministerin Dorothee Bär auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel vor mehreren Hundert Gästen, darunter zahlreichen Mitarbeiter*innen des Ministeriums.

Die Physikerin Merkel würdigte die Wissenschaftsfotografin Gesine Born für ihren innovativen Ansatz, Wissenschaftlerinnen mit Hilfe von KI sichtbar zu machen. Zugleich mahnte sie, dass die Leistungen von Frauen in der Wissenschaft noch stärker bekannt gemacht werden sollten, um mehr junge Frauen für eine wissenschaftliche Laufbahn zu gewinnen.

Universität Bonn setzt Impulse

Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch und die Prorektorin für Chancengerechtigkeit und Diversität, Prof. Dr. Irmgard Förster, nahmen an der Eröffnung teil. Zeitgleich verfolgten zahlreiche Gäste am Dienstsitz Bonn die Eröffnung, darunter auch der Prorektor für Studium, Lehre und Universitätentwicklung, Prof. Dr. Klaus Sandmann und die Vorsitzende des Senats der Universität Bonn, Prof. Dr. Cornelia Richter.

Prorektorin Förster betonte die Bedeutung des Ausstellungsprojekts für die Universität Bonn: „Chancengerechtigkeit ist für uns an der Universität ein wichtiges Thema, das wir auch erfolgreich umsetzen. Im Rahmen der Exzellenzstrategie haben wir große Fortschritte gemacht, Frauen für Führungspositionen in der Wissenschaft zu gewinnen. Die Ausstellung trägt dazu bei, diese Bemühungen sichtbar zu machen.“

Die Ausstellung in Berlin und Bonn geht auf einen Kontakt der Gleichstellungsbeauftragten des Ministeriums. Dr. Tanja Dörre, und der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der Universität Bonn, Gabriele Alonso Rodriguez, zurück. Auch Alonso Rodriguez war zur Eröffnung nach Berlin gereist. Sie überreichte Angela Merkel und Ministerin Bär den druckfrischen Kalender zur Bonner Ausstellung.

Alonso Rodriguez sagte: „Bei der Motivauswahl haben wir darauf geachtet, Frauen auszuwählen, die an der Universität Bonn Pionierleistungen vollbracht haben, denen aber zu ihren Lebzeiten ihr verdienter Platz in der Wissenschaft verwehrt wurde.“ Dieses Vorgehen könne ein Vorbild für andere Universitäten sein, es der Universität Bonn gleichzutun.

Sichtbarkeit für Wissenschaftlerinnen

Ein besonderer Moment war die Übergabe eines Porträts von Amalie Kretzer (1873–1948) an Angela Merkel. Kretzer war die erste Frau, die an der Universität Bonn im Fach Physik promovierte – am 15. Oktober 1909. Ihr Beispiel steht für viele Wissenschaftlerinnen, deren Leistungen über Jahrzehnte im Schatten geblieben sind.

Die Ausstellung im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) zeigt nun insgesamt vierzehn Bilder, darunter sechs Motive aus Bonn, ergänzt um acht weitere Porträts von Wissenschaftlerinnen aus weiteren Städten und Ländern. Die Ausstellung ist bis Mitte Oktober in den Dienstsitzen des Ministeriums in Berlin und Bonn zu sehen.


Weitere Informationen:
BMFTR-Ausstellung: https://www.bmftr.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2025/09/1609-vernissage-versauemte-bilder.html
Begleitheft zur Ausstellung: https://www.bmftr.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/2025/begleitheft-versaeumte-bilder.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Bonner Ausstellung: https://uni-bonn.de/portraits

Ausstellungseröffnung im BMFTR
Ausstellungseröffnung im BMFTR - (v.l.) Referatsleiterin Dr. Annette Steinich, Gleichstellungsbeauftragte Dr. Tanja Dörre, Dr. Angela Merkel, Dorothee Bär, Gesine Born © Foto: BMFTR/Hans-Joachim Rickel
Starke Pose
Starke Pose - (v.l.) Angela Merkel bewundert das von Gesine Born geschaffene Porträt der ersten Professorin in Preußen, Maria Gräfin von Linden, der in ihrem Fach Medizin aber nicht zugestanden wurde, Vorlesungen zu halten. Das holt das Bild nach. Rechts im Bild: Karl Lauterbach und Dorothee Bär. © Foto: BMFTR/Hans-Joachim Rickel
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