„Auch in diesem Jahr können wir wieder gemeinsam mit den Regierungen Frankreichs, Spaniens und des Vereinigten Königreichs sowie mit dem DAAD Nachwuchsforschende für exzellente Abschlussarbeiten und außergewöhnliches Engagement auszeichnen“, sagte Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch, Prorektorin für Internationales der Universität Bonn, beim Festakt. Sie ergänzte: „Diese Preise stehen für das, was die Universität Bonn im Kern ausmacht: Exzellenz, Weltoffenheit und gelebte Internationalität. Unsere Studierenden zeigen in beeindruckender Weise, wie vielfältig und relevant wissenschaftliches Arbeiten an unserer Hochschule ist – von ökofeministischer Literaturforschung bis hin zu Klima- und Sprachwissenschaft. Jeder dieser Preise steht für herausragende Forschung und zugleich für die Bereitschaft, Verantwortung in einer globalen Wissenschaftsgemeinschaft zu übernehmen. Wir sind den Botschaften sehr dankbar für die Stiftung der Preise, es bedeutet für uns eine große Ehre, diese vergeben zu dürfen.“
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2025
Queen’s Prize – Lara Putensen
Für ihre Masterarbeit „Pop Goes Profanity: Vulgarity Trends in English Chart Hits from 2000 to 2024“ wurde Lara Putensen mit dem Queen’s Prize ausgezeichnet. Der von Königin Elisabeth II. anlässlich ihres Besuchs an der Universität Bonn im Jahr 1965 gestiftete Preis wird für hervorragende Leistungen im Fach Anglistik verliehen. Putensen analysiert in ihrer Arbeit, wie sich der Gebrauch von Vulgarität in englischsprachigen Popmusiktexten über die letzten zwei Jahrzehnte verändert hat – und was dies über gesellschaftliche Sprachwandelprozesse verrät.
Premio Rey de España – Steffen Heidkämper
Für seine Bachelorarbeit „Zur Konstruktion kollektiver Identität in argentinischen und chilenischen Fußballhymnen: eine sprachwissenschaftliche Diskursanalyse“ wurde Steffen Heidkämper mit dem Premio Rey de España ausgezeichnet. In seiner Arbeit untersucht er, wie Sprache und Musik zur Herausbildung nationaler und regionaler Identität im Kontext des Fußballs beitragen – ein spannendes Beispiel für die Verbindung von Sprachwissenschaft und kultureller Identitätsforschung.
Premio Rey de España – Leonhard Brandt
Ebenfalls mit dem Premio Rey de España ausgezeichnet wurde Leonhard Brandt für seine Masterarbeit „Die Natur des Widerstands – Cuerpo-Territorio bei Menchú und Payeras? Eine ökofeministische Annäherung an guatemaltekische Testimonialliteratur des Bürgerkriegs“. Brandt verbindet in seiner Arbeit ökofeministische Theorien mit lateinamerikanischer Literaturwissenschaft und bietet neue Perspektiven auf die Verknüpfung von Körper, Territorium und Widerstand in der guatemaltekischen Bürgerkriegsliteratur.
Prix de la République française – Julian Dämpfle
Den Prix de la République française erhielt Julian Dämpfle für seine Bachelorarbeit „Die maschinelle Übersetzung von deutschen Pressetexten ins Französische mit DeepL. Eine Fehleranalyse“. Dämpfle untersucht die Stärken und Schwächen moderner Übersetzungssoftware im Vergleich zu menschlicher Übersetzungskompetenz – ein Thema von hoher Relevanz im Zeitalter von KI-gestützter Sprachverarbeitung. Der Preis ist mit einem Forschungsaufenthalt in Frankreich verbunden, der für Studien- oder Dokumentationszwecke genutzt werden kann.
DAAD-Preis – Yohanes Ginting
Der diesjährige DAAD-Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes geht an Yohanes Ginting, Doktorand am Institut für Geowissenschaften. Der Preis würdigt seine hervorragenden akademischen Leistungen und sein herausragendes soziales Engagement. Ginting forscht im Rahmen seiner Promotion im Bereich Meteorologie zu den Kohlenstoffdynamiken tropischer Torfgebiete auf Borneo. Dabei kombiniert er Feldmessungen, Fernerkundung und Modellierung, um die Auswirkungen von Landnutzungsänderungen und klimatischen Extremen auf diese sensiblen Ökosysteme zu verstehen.
Neben seiner Forschung engagiert sich Ginting im Projekt „Children in the Climate Crisis“, das ökologische Bildung in Schulen und Kitas stärkt, und hat mit der NEXUS-Plattform eine Austausch- und Vernetzungsinitiative für Nachwuchsforschende gegründet. „Dieser Preis bedeutet mir sehr viel“, sagt Ginting. „Er würdigt nicht nur meine wissenschaftliche Arbeit, sondern auch den Einsatz für unsere Gemeinschaft. Das motiviert mich, meine akademische Laufbahn mit noch mehr Leidenschaft fortzusetzen.“
Förderung junger Talente ist unverzichtbar
Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch gratulierte den ausgezeichneten Nachwuchsforschenden und hob hervor, wie unverzichtbar die Förderung junger Talente gerade in einer Zeit großer globaler und politischer Herausforderungen sei. „Durch Wissenschaft können wir Brücken in die Welt bauen“, betonte Hoch. Der Dialog und der Austausch mit anderen Ländern seien dabei ein entscheidender Schlüssel zu Verständigung und Fortschritt.
Mit Blick auf die Vertreterinnen und Vertreter der Länder und Organisationen, die die Preise stiften, fügte er hinzu: „Ich danke Ihnen herzlich! Diese Auszeichnungen sind etwas ganz Besonderes. Sie zeigen jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, dass sie Außergewöhnliches geleistet haben – und sie bestärken sie darin, ihren Weg in der Forschung mit Mut und Leidenschaft fortzusetzen. Denn durch die Wissenschaft tragen sie wesentlich dazu bei, unsere Demokratie und unsere offene Gesellschaft auch in Zukunft zu stärken.“