Auslandsaufenthalt
Ein Studienaufenthalt im Ausland bringt viele Pluspunkte: Man lernt ein anderes Land und einen fremden Kulturkreis kennen, erwirbt oder verbessert seine Fremdsprachenkenntnisse und erweitert den eigenen Erfahrungshorizont. Das ist nicht nur hilfreich für Ihr weiteres Studium, sondern auch für die spätere Berufstätigkeit.
Mit Handicap ein Studium oder Praktikum im Ausland zu planen, mag auf den ersten Blick als unrealistisch erscheinen und stellt eine besondere Herausforderung dar, doch mit der entsprechenden Unterstützung ist auch dies realisierbar. Neben der Frage nach einer geeigneten Gasthochschule und deren Ausstattung stellen sich Fragen nach der passenden Unterkunft, Betreuung vor Ort und Finanzierungsmöglichkeiten. Eventuell muss auch die Krankenversicherung angepasst werden oder es entstehen beeinträchtigungsbedingte Mehrkosten, die man selbst nicht vollständig tragen kann.
Grundinformationen über Möglichkeiten des Auslandsstudiums, Partnerhochschulen der Universität Bonn in anderen Ländern der EU und weltweit sowie generelle Hinweise zur Organisation kann man bei der Auslandsstudienberatung im Dezernat Internationales oder beim Deutschen Studentenwerk erhalten. Angaben zur Barrierefreiheit an anderen europäischen Hochschulen enthält der Higher Education Accessibility Guide.
Studierende mit Beeinträchtigungen können von Sonderfördermitteln profitieren, wenn sie mit ERASMUS+ oder DAAD-Programmen ins Ausland gehen. Auch die Förderung durch Auslands-BAföG ist möglich, selbst wenn man für ein Studium in Deutschland kein BAföG bekommt; wegen der aufwändigeren Antragsbearbeitung empfiehlt sich eine Antragstellung mindestens sechs Monate vor dem geplanten Auslandsaufenthalt. Einen guten Überblick über Finanzierungsmöglichkeiten durch Eingliederungshilfe nach SGB XII, Auslands-BAföG, Sonderfördermittel, Stipendien etc. geben die Seiten des Deutschen Studentenwerks.
Im Rahmen des ERASMUS-Programms der EU bietet die Universität Bonn geförderte Studienaufenthalte an über 280 Partnerhochschulen in Europa an. Mit dem neuen EU-Programm Erasmus+ wird der Weg ins Ausland noch leichter. Höhere Stipendien und flexiblere Rahmenbedingungen sollen noch mehr junge Menschen zur Mobilität bewegen. Behinderte und chronisch kranke Studierende, die im Rahmen des ERASMUS-Programms an eine Partnerhochschule der Universität Bonn gehen oder ein Praktikum machen möchten, sollten prüfen, ob sie Mittel aus dem Sonderförderungsetat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) bekommen können. Informationen zu Ablauf und Förderung im ERASMUS-Programm sind im International Office, Poppelsdorfer Allee 53, 53115 Bonn erhältlich.
Wer sein Auslandsprojekt im Vorfeld besprechen möchte, kann sich an die Beauftragte für behinderte und chronisch kranke Studierende wenden.
Hilfreich sind auch die Erfahrungsberichte von Studierenden mit Handicap, die man auf den Seiten des Studentenwerks und des DAAD findet.
Weitere Links u. Informationen:
- „Generation ERASMUS – Auf dem Weg nach Europa“; Sonderförderung für deutsche Studierende im ERASMUS-Programm
- „Generation ERASMUS – Auf dem Weg nach Europa“; ERASMUS-Studierende berichten über ihre Erfahrungen an Hochschulen in Europa
- DAAD-Checkliste zum Auslandsstudium
- Studium und Praktikum im Ausland
- Studieren weltweit: www.go-out.de
- Auslandsstudium mit Behinderung: www.go-out.de/auslandslotse/behinderung/de
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes: www.auswartiges-amt.de
- EU-Netzwerk: www.thelinknetwork.eu/
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USA: National Clearinghouse on Disability and Exchange (NCDE/MIUSA)
Das NCDE ist eine Beratungseinrichtung in den USA. Ihr Ziel ist es, Menschen mit Beeinträchtigung aus anderen Ländern einen Aufenthalt in den USA zu ermöglichen. Das Beratungsangebot richtet sich explizit auch an Studierende mit Beeinträchtigung.