Ökologische Katastrophe von Menschenhand
Diavortrag beim Freundeskreis der Botanischen Gärten
Der Aralsee gilt als Paradebeispiel einer menschgemachten Umweltkatastrophe. Weite Teile des einst viertgrößten Sees der Welt sind in den letzten Jahrzehnten trocken gefallen; die fruchtbare Gegend ist einer lebensbedrohlichen Wüste gewichen. Dennoch gibt es Ansätze, die auf eine Verbesserung der Situation hoffen lassen. In einem Diavortrag "Der Aralsee - Ist die ökologische Katastrophe noch aufzuhalten?" am Donnerstag, 17. Februar um 20 Uhr im Hörsaal der Botanik, Nussallee 4, stellt mit Professor Dr. Siegmar Breckle aus Bielefeld ein langjähriger Kenner des Gebiets mögliche Lösungsansätze vor. Der Unkostenbeitrag beträgt zwei Euro (ermäßigt ein Euro). Freundeskreis-Mitglieder haben freien Eintritt.
Noch Mitte des letzten Jahrhunderts bedeckte der Aralsee eine Fläche von der Größe Bayerns. Da das Wasser seiner Zuflüsse aber seit Jahrzehnten für Bewässerungsprojekte abgezweigt wird, trocknet der See mehr und mehr aus. Hinzu kommt eine enorme Belastung durch Agrargifte und Industrieabwässer - mit fürchterlichen Folgen für die Bewohner der Region: Trinkwasser ist knapp, die Kindersterblichkeit liegt bei 15 Prozent, viele Neugeborene kommen missgebildet zur Welt.
Professor Dr. Siegmar Breckle erklärt in seinem Diavortrag, wie es zu der ökologischen Katastrophe kommen konnte. Er stellt aber auch Beispiele vor, die hoffen lassen: So soll zukünftig ein Damm den Fluß Syrdarja zum Kleinen Aralsee lenken; dieser wird dann einen konstanten Wasserspiegel haben. Mit botanischem Know-how versucht man inzwischen, die Gefahr der gefürchteten Salzstaubstürme zu verringern:
Der trockene Seeboden des Großen Aralsees bildet heute die fast 50.000 Quadratkilometer große Aralkum-Wüste. Durch Bepflanzung des Bodens mit bestimmten dürreresistenten Arten versucht man, der Winderosion Einhalt zu gebieten.