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Neue Heimat während der Sanierung Der Auszug der Fakultäten und Institute aus dem Schloss hat begonnen

Seit Januar rollen die Umzugswagen vom barocken Hauptgebäude der Universität in das neue Interimsgebäude an der Rabinstraße. Neben der Philosophischen Fakultät sind von dem Umzug auch die beiden Theologi-schen Fakultäten betroffen. Und mit ihnen mehre tausend Studierende, die sich an neue Laufwege gewöhnen müssen. Doch das Schloss wird auch in den kommenden Jahren noch für die Lehre genutzt werden können.

Besonders freue er sich darüber, dass nun alle näher beisammen sind und das Arbeiten mit den Instituten und den beiden anderen Dekanaten einfacher werde.

„Man muss nicht mehr durchs gesamte Hauptgebäude laufen, sondern geht einfach ein Stockwerk höher oder tiefer. Es ist ein Gebäude der kurzen Wege“, so Schlageter.

Ein echtes Mammut-Projekt

Der auffällige Rundbau, der für die damaligen Bedürfnisse der Zurich-Ver-sicherung errichtet worden ist, dient nun als Ausweichquartier für die drei Fakul-täten des Hauptgebäudes. Es ist ihre neue Heimat während der kommenden Sanierungsphase. Rund 12.000 m² Flä-che teilen sich auf Büro- und Bespre-chungsräume, Seminarräume und Bibli-otheksflächen, eine Cafeteria und Arbeitsräume für Studierende auf. Rund 500 Personen ziehen für die Sanierungszeit in das Gebäude.

Eine planerische Herausforderung.

Dass dieses Mammut-Projekt erfolgreich verläuft, ist Aufgabe von Sabine Ludolph. Die gelernte Diplom Ingenieurin plant und organisiert seit ihrem Wechsel an die Universität Bonn vor anderthalb Jahren vor allem die Sanierung des Hauptgebäudes und die Herrichtung der Ausweichquartiere.

Dazu zählen neben dem Gebäude an der Rabinstraße auch der Deutschen Herold an der Poppelsdorfer Allee, das ehemalige Gebäude von AppelrathCüpper in der Poststraße und mehrere weitere Anmietungen, um Lehre und Verwaltung in diesem langen Zeitraum zentrumsnah unterbringen zu können.

Planung bis hin zur letzten Steckdose

„Es ist ein tolles Gefühl, wenn ein so großes Projekt funktioniert und Termine und Kosten eingehalten werden“, blickt die Bauexpertin auf die Sanierungsar-beiten in der Rabinstraße zurück. Und das sei bei den unterschiedlichen Nutzergruppen keine Selbstverständlichkeit.

Zuerst habe man die einzelnen Bedarfe abgefragt und die unterschiedlichen Wünsche übereinander bringen müssen. „Da kommt man von den großen Dingen irgendwann bis hin zur Lage der letzten Steckdose“, so Ludolph.

Dieser langwierige Prozess habe nur mit der großartigen Unterstützung der von den Fakultäten beauftragten Personen und der Kolleg*innen aus der Verwaltung gestemmt werden können, zu denen auch Torsten Schlageter zählt. „Diese Zusammenarbeit war wirklich das Beste an dem Projekt.“

Kanzler Holger Gottschalk begrüßte die Mitarbeitenden bei einer Führung durchs neue Gebäude vor dem Umzug

Luftig und Modern: Viele Mitarbeitende konnten sich Ende Dezember bereits ein Bild von den neuen Büroflächen machen, als sie erstmalig das Gebäude erkundeten

Wie arbeiten wir zukünftig zusammen? Wo sind die neuen Büros? Davon konnten sich die Mitarbeitenden bereits im Vorfeld einen Eindruck verschaffen.

Auf die Studierenden besonders geachtet

Für die Studierenden bedeutet der Umzug etwas längere Wegstrecken – vor allem zur Mensa und zu den Hörsälen, so lange diese noch im Schloss genutzt werden können. „Aber ich bin überzeugt, dass sich die Studierenden wirklich auf das Gebäude freuen können“, erklärt Ludolph. Das Gebäude er-fülle alle aktuellen technischen Standards. Außerdem wurde auf großzügige studentische Lernflächen in den Bibliotheken und eigene Gruppenarbeitsräume besonderer Wert gelegt.

„Gerade die Zusammenlegung der drei philologischen Bibliotheken, die modernen Arbeitsplätze und die Möglichkeit Bücher nun auch ausleihen zu können, wird den Studierenden sicherlich entgegenkommen“, ist Torsten Schlageter überzeugt.

Das ehemalige Zurich-Gebäude und die anderen deren Anmietungen böten die Chance, viele Nutzungen des Hauptgebäudes in einem geringen Radius um das Schloss abbilden zu können. „Zwar machen die neuen Immobilien ein Interimsgebäude am Hauptgebäude nicht obsolet, aber sie stellen eine enorme Entlastung dar.“

Am Ende der Sanierung steht ein modernes Schloss

Im Büro von Torsten Schlageter warten derweil noch zwei Bilder seines Sohnes darauf, aufgehängt zu werden. Auf einem der neue Arbeitsort des Vaters, auf dem anderen das Schloss – der Identifikationsort der Uni, wie Schlageter betont.

„Natürlich freuen wir uns darüber, dass wir mit dem Umzug gebäudetechnisch ins 21. Jahrhundert befördert wurden.“ Das merke man an den dichten Fenstern, den modernen Toilettenanlagen und auch an der spektakulären Architektur.

Im Bild: Das alte Büro von Schlageter

„Aber nach Abschluss der Sanierung des Hauptgebäudes wartet auch dort ein hochmodernes Gebäude auf die zukünftigen Nutzenden.“

Von daher sei er sicher, dass sich die Beschäftigten und Studierenden wieder auf das Hauptgebäude freuen werden. Bis dahin werde er das moderne Gebäude und die kurzen Wege aber genießen.

Das alte Büro im Hauptgebäude

Fotos: Gregor Hübl / Universität Bonn

Text: Nils Sönksen

Created By
Nils Sönksen
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Credits:

Fotos Umzug: Gregor Hübl Erstellt mit einem Bild von Kostiantyn - "Cheerful male worker in helmet standing in workshop"