Neuer Ansatz im Kampf gegen MS

Forscher der Universität Bonn haben einen neuen, viel versprechenden Ansatz im Kampf gegen die Multiple Sklerose entdeckt. Zusammen mit Kollegen aus den USA und Belgien konnten sie einen Signalweg aufklären, der die Reparatur geschädigter Nervenzellen im Gehirn einleitet. Die Ergebnisse könnten die Tür zu völlig neuen Behandlungs-Strategien öffnen. Bis möglicherweise Patienten davon profitieren, werden aber noch Jahre vergehen, betonen die Wissenschaftler. Sie veröffentlichen ihre Resultate in der Fachzeitschrift „Science Signaling“.

„Mission impossible“ in der Meteorologie

Eine neue Forschergruppe in den Geowissenschaften verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: Die Wissenschaftler wollen beweisen, dass sie mit gemessenen Daten und physikalisch-mathematischen Modellen in Flusseinzugsgebieten die wichtigsten Prozesse des fließenden Wassers soweit erfassen können, um präzise Abflussvorhersagen zu treffen. Die gemessenen Daten stammen von Satelliten, Regenradaren und einigen konventionellen Messungen. Sprecher der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den nächsten drei Jahren mit über zwei Millionen Euro geförderten Forschergruppe ist der Meteorologe Prof. Dr. Clemens Simmer von der Universität Bonn.

Wie arbeiten Roboter gut im Team mit Menschen?

Mensch und Roboter arbeiten heute meist strikt getrennt voneinander. Doch was passiert, wenn beide Hand in Hand gemeinsam Aufgaben lösen müssen? Wenn der Roboter schneller wird, er seine Bewegungsbahn variiert und damit unvorhersehbarer wird, nehmen bei den Probanden Stress- und Fehlerhäufigkeit zu. Das sind Ergebnisse des Psychologen Markus Koppenborg von der Universität Bonn, der seine Masterarbeit am Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) in Sankt Augustin absolvierte. Die Arbeit wurde mit dem Georgia und Helmut Friedrich-Stiftungspreis ausgezeichnet.

Schenkung verstärkt Studium der Ägyptologie

Sammlerpaar Ursula und Karlheinz Preuss haben 309 Objekte aus ihrer Privatsammlung an das Ägyptische Museum der Universität Bonn übergeben. Die Schenkung soll vor allem dem Studium der Ägyptologie dienen. Zugleich werden die Objekte dauerhaft im Ägyptischen Museum ausgestellt.

Wassersaurier aus Dallas stellt Wissenschaft vor Rätsel

Der so genannte „Dallasaurus“ war möglicherweise dreimal so groß wie bisher gedacht. Darauf deuten zumindest Knochenuntersuchungen hin, die Forscher der Universität Bonn zusammen mit Kollegen aus Schweden, Frankreich und den USA durchgeführt haben. Demnach stammen die heute bekannten Fossilfunde eventuell sämtlich von ein- bis zweijährigen Jungtieren. Bislang galt Dallasaurus mit 1,5 Metern Länge als einer der kleinsten Wassersaurier. Ausgewachsen könnte er aber tatsächlich eine Länge von vier bis sechs Metern erreicht haben. Auch in anderer Hinsicht stellen die Knochenfunde aus dem US-amerikanischen Dallas die Wissenschaftler vor Rätsel.

Überraschend frühe Verwandlung

Bei einer groß angelegten Untersuchung eines internationalen Forscherteams zu Insektenfossilien aus dem Karbon entdeckte ein Paläontologe der Universität Bonn auf einem Tonstein aus der früheren Kohlezeche Piesberg bei Osnabrück das bislang älteste Fossil einer Insektenlarve. Damit muss die Entstehung der Komplettumwandlung (Metamorphose) von Insekten um rund 45 Millionen Jahre auf 315 Millionen Jahre vordatiert werden. Die Ergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachjournals „Nature“ beschrieben.

EU fördert Forscher der Uni Bonn mit Millionen

Gleich zwei renommierte Wissenschaftler erhalten für ihre Forschung an der Universität Bonn Advanced Grants des Europäischen Forschungsrats. Damit ist eine Förderung in Millionenhöhe aus Brüssel verbunden. Der Ökonom Prof. Dr. Armin Falk will mit dieser Unterstützung der Frage nachgehen, wie moralisches Verhalten durch Institutionen beeinflusst wird. Der Hirnforscher Prof. Dr. Istvan Mody, derzeit noch in Los Angeles (USA), führt in der Experimentellen Epileptologie am Bonner Universitätsklinikum eine neuartige Technik ein, mit der sich die Verschaltung von Neuronen beobachten lässt.

Der Jemen steht am Scheideweg

Ein Staat am Rande der Anarchie? Ein Rückzugsraum für islamistische Gewalttäter? Das tödliche Attentat auf einen Bundespolizisten hat die Aufmerksamkeit wieder auf den Jemen gelenkt: Manchen gilt er inzwischen als Risiko für die Stabilität einer ganzen Weltregion. Marie-Christine Heinze vom Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn ist Expertin für das südarabische Land und beobachtet seit zwei Jahren seinen steinigen Weg zu neuem politischem Gleichgewicht. Sie sagt: „Wer alle Gewalt auf Al-Kaida schiebt, macht es sich zu einfach.“

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