Maya-Pool im Regenwald

Archäologen der Universität Bonn haben im Regenwald Mexikos einen fußballfeldgroßen Wasserspeicher gefunden, dessen Boden mit Keramikscherben ausgelegt ist. In Kombination mit darüber liegenden Kalksteinen sollten die Scherben anscheinend den künstlichen See abdichten. Erbaut wurde die Anlage vor etwa 1.500 Jahren. Es ist das erste Beispiel für eine derartige Konstruktion bei den Maya. Ob der gesamte Boden des rund zwei Meter tiefen Speichers gekachelt ist, ist allerdings noch unbekannt.

Depression: Forscher finden „Euphorie-Schaltkreis“

Durch Auswertung historischer Hirnoperationen hat ein internationales Forscherteam eine mögliche neue Zielstruktur zur Behandlung von Depressionen identifiziert. Die Studie unter Federführung der Universität Bonn erscheint in der Zeitschrift Neuropsychopharmacology (doi:10.1038/npp.2010.132). Die Wissenschaftler hoffen nun auf neue Möglichkeiten, schwerste Depressionen erfolgreich zu therapieren.

Sternstunden in Tannenbusch

Was sind schwarze Löcher? Kündigen Kometen Wunder an? Wie klingt das Weltall? Eine gemeinsame Veranstaltungswoche des Tannenbusch-Gymnasiums und des Argelander-Instituts für Astronomie der Universität Bonn gibt auf spannende Weise Antworten. Die „Sternstunden in Tannenbusch“ laufen von Montag, 6. September, bis Freitag, 10. September, jeweils 19:00 bis 22:30 Uhr. Veranstaltungsort ist das Tannenbusch-Gymnasium, Hirschberger Straße 3, Bonn. Die „Sternstunden“ richten sich an alle Altersgruppen; ihr Besuch ist kostenfrei.

Schreiben wie die Alten Ägypter

Das Ägyptische Museum der Universität Bonn bietet wieder seinen beliebten Hieroglyphen-Kurs für Erwachsene an. An fünf Abenden werden die Teilnehmer in die Schrift und Sprache des Pharaonenreiches eingeführt, bis sie schließlich einfache Inschriften eigenständig lesen und übersetzen können. Das neu erworbene Wissen können sie dann direkt an Originalfunden aus dem alten Ägypten erproben. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Teilnahme ist nur nach rechtzeitiger Anmeldung bis spätestens zum 4. Oktober unter 0228/739717 (dienstags bis sonntags, 12 bis 18 Uhr) bzw. an der Museumskasse möglich.

Pilze programmieren Ameisen um – schon seit Jahrmillionen

Der Pilz Orphyocordyceps unilateralis verwandelt in asiatischen Regelwäldern tagtäglich Millionen von Ameisen in willenlose Zombies. Vor 50 Millionen Jahren gab es diese bizarre Form des Parasitismus wohl auch in Nordeuropa. Das vermuten zumindest Forscher der Universitäten Bonn und Harvard sowie des Smithsonian-Instituts in Washington: In einem uralten Blatt-Fossil aus Messel bei Darmstadt fanden sie Bissspuren, die wahrscheinlich von einer pilzinfizierten Ameise stammen. Die Wissenschaftler berichten in der aktuellen Ausgabe der biology letters (doi: 10.1098/rsbl.2010.0521) über ihren Fund. Es ist das erste Mal, dass Fossilien Hinweise auf eine durch Parasiten verursachte Verhaltensänderung liefern.

Heisenberg-Professur für Bonner Forscher

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert an der Universität Bonn eine neue Heisenberg-Professur. Inhaber des Lehrstuhls wird Professor Dr. Bernd Weber vom Life & Brain Center der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität. Der Neuroökonom erforscht seit vielen Jahren die biologischen Grundlagen ökonomischen und sozialen Entscheidungsverhaltens. Die neue Professur wird Teil des ersten deutschen Forschungszentrums für Neuroökonomie, einer neuen zentralen Einrichtung der Universität Bonn. Bernd Weber ist Vorstandsmitglied dieses Instituts.

Lukratives Heil- und Suchtmittel

Aus der Neuen Welt stammend, ist der Tabak seit dem 16. Jahrhundert auch in Europa zu Hause. Als Heilpflanze, Suchtmittel und Quelle für Steuereinnahmen nimmt er einen festen Platz in der westlichen Zivilisation ein. Er ist in den Botanischen Gärten der Universität Bonn die Pflanze des Monats August.

21. European Conference on Modern South Asian Studies

In den nächsten Tagen wird die Bonner Universität vom blauen Elefanten vor dem Universitäts-Hauptgebäude dominiert sein. Das Institut für Orient- und Asienwissenschaften (IOA) ist Gastgeber der wohl bedeutendsten interdisziplinären Konferenz im Bereich der Südasienstudien weltweit. Im Konferenzband sind die „Abstracts“ von über 400 Vorträgen über eine große Vielfalt von Themen aus der Region des indischen Subkontinents abgedruckt. Die Teilnehmer kommen aus Ost- und Westeuropa, Nordamerika, Indien, Pakistan, Bangladesch, Nepal und Sri Lanka sowie Ostasien. Neben den Arbeitsgruppen gibt es auch offene Veranstaltungen, darunter täglich ein Forum von 14:00-15:30, zu denen Studenten und Dozenten der Universität wie auch interessierte Bürger der Stadt Bonn herzlich eingeladen sind. Konferenzsprache ist Englisch.

Wird geladen