Alter erhöht den Erfolg als "Fremdgänger"

Die Tannenmeise lebt scheinbar streng monogam; Paare bleiben oft ein Leben lang zusammen. Alles nur Fassade: Weltweit gehört der heimische Singvogel zu den Top 10 unter den "Fremdgängern". Das zeigt eine Studie von Biologen der Universität Bonn. Sie haben dafür bei mehr als 200 Brutpaaren und ihren Nachkommen genetische Fingerabdrücke abgenommen. So konnten sie bei 90 Prozent der Nestlinge den leiblichen Vater identifizieren. Besonders erfolgreich beim Seitensprung waren demzufolge ältere Tannenmeisen-Männchen: Sie zeugten erheblich mehr "Kuckuckskinder" als ihre jüngeren Geschlechtsgenossen. Die Ergebnisse sind nun in der Zeitschrift Behavioral Ecology online erschienen (doi: 10.1093/beheco/arm082).

Erster Chinese promovierte vor 100 Jahren in Physik

Die Shanghai Jiao Tong University und die Universität Bonn werden künftig eng zusammenarbeiten. Das sieht ein Kooperationsabkommen vor, die der Bonner Rektor Professor Dr. Matthias Winiger und sein Kollege, Präsident Professor Jie Zhang, jetzt in Shanghai unterzeichnet haben. Ein ganz besonderes Jubiläum bot den Anlass für das Treffen: Vor 100 Jahren wurde an der Universität Bonn der Chinese Li Fo Ki im Fach Physik promoviert " als erster Chinese überhaupt.

Datenspeicherung im atomaren Kreisverkehr

Es gibt rechts- und linksdrehende Joghurtkulturen, rechts- und linksdrehende Schneckengehäuse, rechts- und (seltener) linksdrehende Schrauben. Wissenschaftler der Universität Bonn haben nun zusammen mit Berliner und Genfer Kollegen nachgewiesen, dass es auch rechts- und linksdrehende "Magnetwirbel" gibt. Dieses physikalische Phänomen könnte einst den Bau schnellerer und sicherer Festplattenspeicher ermöglichen. Die Physiker berichten am 11. Oktober in der Zeitschrift "Nature" über ihre Entdeckung (doi:10.1038/nature06139).

Figuren aus der Chancay-Kultur als Leihgabe

Die Bonner Altamerika-Sammlung (BASA) hat eine 30 Objekte umfassende Leihgabe für ihren präkolumbischen Bestand erhalten. Bei den herausragendsten Stücken handelt es sich um Figuren und Gefäße der Chancay-Kultur. Sie existierte etwa 1000-1500 n. Chr. nahe der heutigen peruanischen Hauptstadt Lima, unterlag aber schließlich dem Expansionsdrang der Inka.

Betörender Duft nach Lebkuchen

Die Tage werden kürzer, der Herbst hat begonnen. Der Kuchen- oder Katsurabaum (Cercidiphyllum japonicum) hilft dabei, sich einzustimmen auf die Annehmlichkeiten der kalten Jahreshälfte. Denn besonders an Herbsttagen duftet er intensiv nach frisch gebackenem Lebkuchen. Dieser Umstand hat ihm seinen deutschen Namen Kuchenbaum eingebracht. In den Botanischen Gärten der Universität Bonn wird der Kuchenbaum als Pflanze des Monats Oktober geführt.

Galaxien aus Milliarden Sternen verbiegen die Raumzeit

Schon Einstein erkannte, dass die Raumzeit durch große Massen verbogen wird, so dass Lichtstrahlen oder Radiowellen scheinbar wie durch eine Linse abgelenkt werden. Mit diesem Gravitationslinsen-Effekt fahnden Physiker heute beispielsweise nach erdähnlichen Planeten. An der Universität Bonn hat nun eine neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe ihre Arbeit angetreten. Die Forscher wollen unter anderem untersuchen, wie extrem weit entfernte Galaxien mit Milliarden von Sternen die Raumzeit verbiegen. So können sie erkennen, wie Galaxien altern - und vielleicht Rückschlüsse auf die rätselhafte dunkle Materie ziehen.

Die "Beste für die Urologie" kommt aus Bonn

Der diesjährige Preis "Die Besten für die Urologie" geht unter anderem nach Bonn: Die Deutsche Gesellschaft für Urologie DGU zeichnet Isabella Syring, Doktorandin an der Abteilung für Experimentelle Urologie des Universitätsklinikums Bonn aus. Syring erforscht in ihrer Arbeit den Einfluss von Harnproteinen auf die "Verkrustung" urologischer Implantate mit kristallinen Bakterienbiofilmen. Die Auszeichnung ist mit einer Einladung zum Besuch der diesjährigen DGU-Tagung vom 26. bis 29. September in Berlin verbunden. Der Preis wird im Rahmen der Veranstaltung verliehen.

Scotland Yard auf dem Handy

Mehrere Generationen hat das Ravensburger Spiel "Scotland Yard" schon begeistert. Im Zuge eines Programmier-Praktikums, das Studenten der Universität Bonn jetzt in Kooperation mit dem Ravensburger Spieleverlag und mit Unterstützung von T-Mobile absolviert haben, eröffnet dem beliebten Spiel nun eine neue Dimension: "Scotland Yard " to go!" nennt sich die moderne Variante, bei der nicht mehr Figuren auf einem Spielbrett verschoben werden, sondern sich die Mitspieler in der realen Welt auf die Suche nach Mr. X begeben.

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