18. November 2007

Patienten mit kreisrundem Haarausfall gesucht Patienten mit kreisrundem Haarausfall gesucht

Bonner Mediziner fahnden nach den genetischen Ursachen der Erkrankung

Mediziner der Universität Bonn suchen für eine Studie nach Personen, die unter kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata) leiden. Die psychisch sehr belastende Erkrankung hat unter anderem genetische Ursachen. Die Bonner Forscher fahnden zusammen mit Kollegen aus Düsseldorf, München und Antwerpen nach den beteiligten Erbanlagen. Sie erhoffen sich so eine Aufklärung der Krankheitsmechanismen. Langfristig sind neue Behandlungsmöglichkeiten das Ziel. Die Teilnehmer müssen sich einmalig einer Blutentnahme unterziehen, die auch beim Hausarzt erfolgen kann. Außerdem müssen sie einen kurzen Fragebogen ausfüllen.

Die Haare bleiben büschelweise in der Bürste hängen, in der Frisur zeigen sich unschöne Löcher: Eine Million Menschen in Deutschland kennen die Symptome des "kreisrunden Haarausfalls", fachsprachlich Alopecia areata. Ursachen sind oft eine Störung des Immunsystems oder psychische Faktoren wie Stress. Doch auch die Erbanlagen scheinen eine Rolle zu spielen: Kinder von Patienten haben ein etwa drei- bis fünffach erhöhtes Risiko, die Erkrankung zu bekommen.


"Um den beteiligten Genen auf die Spur zu kommen, sind wir auf die Mithilfe von Patienten angewiesen", erklärt die Leiterin der Studie Dr. Regina Betz. Die Teilnehmer müssen lediglich eine Blutprobe abgeben und einen Fragebogen ausfüllen. Die Blutentnahme kann auch beim Hausarzt erfolgen. Außerdem erfragen die Forscher ausführlich die familiäre Krankengeschichte. Sie wollen so herausfinden, welchen erblichen Verlauf der Haarausfall genommen hat.


Fast 1.000 Patientinnen und Patienten haben sich an der Studie bereits beteiligt. Damit ist es die größte Untersuchung zur Alopecia areata weltweit. Einige Kandidatengene haben Regina Betz und ihr Team in Zusammenarbeit mit dem Leiter vom Department of Genomics am Bonner Life & Brain-Zentrum, Professor Dr. Markus Nöthen, so bereits identifiziert. Sie rechnen aber damit, dass noch mehr Erbanlagen beteiligt sind. "Die Kenntnis dieser Gene soll uns helfen, die Krankheitsursachen besser zu verstehen", sagt die Leiterin einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe in der Humangenetik. "Langfristig erhoffen wir uns so Fortschritte bei Prävention und Therapie!"


Wer an der Studie teilnehmen möchte, kann sich an Dr. Silke Redler vom Institut für Humangenetik der Universität Bonn wenden: Telefon 0228/287-22568, E-Mail: silke.redler@uni-bonn.de


Kontakt für Medienanfragen:
Dr. Regina C. Betz
Institut für Humangenetik, Universität Bonn
Telefon: 0228/287-22344
E-Mail: regina.betz@uni-bonn.de





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