18. November 2009

Reaktion auf Hörsaalbesetzung im Hauptgebäude Reaktion auf Hörsaalbesetzung im Hauptgebäude

Verständnis für Anliegen der Demonstranten / Besetzungen nicht der richtige Weg

Am gestrigen Dienstagnachmittag haben rund 200 demonstrierende Schüler und Studenten im Rahmen des sogenannten „Bildungsstreiks“ den Hörsaal 1 im Hauptgebäude der Universität Bonn blockiert. Eine Reihe von Vorlesungen fiel dort aus; im restlichen Gebäude ging der Universitätsbetrieb jedoch uneingeschränkt weiter. Gegen Abend verließen die Demonstranten nach mehrfachen Aufforderungen durch die Universität und die Bonner Polizei den besetzten Hörsaal. In Kürze will der Rektor mit den Studierenden über Verbesserungsmöglichkeiten bei den Bachelor-Master-Studiengängen diskutieren.

Gegen 19 Uhr forderte die Universitätsverwaltung die Schüler und Studenten wiederholt auf, Hörsaal 1 zu räumen. Da daraufhin nur ein Teil der Anwesenden den Raum verließ, ersuchte die Universität die Polizei um Unterstützung bei der Durchsetzung ihres Hausrechts. Gegen 20 Uhr wandte sich der Einsatzleiter der Bonner Polizei an die noch im Hörsaal verbliebenen Schüler und Studenten. Er appellierte, der Aufforderung der Universitätsleitung Folge zu leisten und machte auf rechtliche Konsequenzen aufmerksam. Daraufhin verließen alle Schüler und Studenten friedlich den Hörsaal. Die Universität bedankte sich bei allen Teilnehmern für den friedlichen Verlauf und das geordnete Verlassen des Hörsaals. Einen zuvor gestellten Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs zog sie unmittelbar nach Beendigung der Besetzung zurück.

Das Rektorat äußerte zwar Verständnis für viele Anliegen der Demonstranten, Besetzungen seien jedoch nicht der richtige Weg, in einen Dialog über die Verbesserung der Studienbedingungen einzutreten und könnten nicht hingenommen werden. Dass im bisherigen Bachelor-Master-System strukturelle Mängel unbedingt behoben werden müssen, habe auch das Rektorat öffentlich immer wieder erklärt. Für eine Fundamentalkritik am europäischen Bildungssystem sei allerdings insbesondere die Politik zu adressieren.

Nachbesserungen bzw. Transformationen


Im Vorgriff auf die anstehenden Reakkreditierungen der Bachelor-Master-Studiengänge werden grundlegende Nachbesserungen bzw. Transformationen zur Zeit in den entsprechenden Gremien der Universität diskutiert und Umsetzungsmöglichkeiten geprüft. Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann und Prorektor für Studium und Lehre Prof. Dr. Volkmar Gieselmann wollen in den nächsten Wochen zeitnah einen Diskussionstermin anbieten, um dies mit interessierten Studierenden gemeinsam zu erörtern.

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