01. März 2010

Trickreiche Alternativen zu einer Herzoperation Trickreiche Alternativen zu einer Herzoperation

1. Bonner Herzsymposium mit Live-Übertragungen aus dem Katheter-Labor

Diagnose Mitralklappeninsuffizienz: Mit einem neuen schonenden Eingriff mittels Katheter rekonstruieren Ärzte am Bonner Universitätsklinikum seit kurzem die Mitralklappe mit großartigem Erfolg. Es ist eine Alternative für Patienten, bei denen eine Herzoperation unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine zu risikoreich ist. Diese und weitere modernste interventionelle Kathetereingriffe sind die Themen auf dem ersten Cardiosymposium Bonn am Freitag, 5. März. Das Besondere an diesem von der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Bonn veranstalteten Ärztekongress ist, dass die Eingriffe dem Fachpublikum per Live-Übertragung aus dem Katheterlabor präsentiert werden.

Herzkrankheiten sind mit Abstand die häufigste Todesursache in Deutschland. „Neue und bessere Behandlungsmethoden sind in der Herzmedizin dringend erforderlich“, sagt Professor Dr. Georg Nickenig, Direktor der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum Bonn. Derzeit seien wir Zeugen eines rasanten Fortschritts im Bereich der interventionellen Kardiologie. Dies betrifft nicht nur die immer ausgefeiltere Behandlung der Herzkranzgefäße, um einen lebensgefährlichen Herzinfarkt zu verhindern. Bei Herzrhythmusstörungen gibt es ablative Maßnahmen, bei denen die Erregungszentren im Herzen mit Hitze oder Kälte verödet werden. Diese minimal-invasiven Eingriffe belasten den Patienten im Vergleich zur Operation mit der Herz-Lungen-Maschine viel weniger. Zudem gibt es neuerdings die Möglichkeit, ohne Operation Herzklappenfehler zu korrigieren. „Letzterer Bereich gehört zu dem Spannendsten, was die Kardiologie derzeit zu bieten hat“, sagt Professor Nickenig. Brandneu ist die Rekonstruktion der Mitralklappe mit einem neuartigen Clipping-System.

Clip presst undichte Klappensegel zusammen

Bei einer Mitralklappeninsuffizienz - ein häufiger Herzfehler - ist die Mitralklappe undicht. Dadurch fließt Blut aus der linken Herzkammer in den linken Vorhof zurück. Symptome sind Kurzatmigkeit und Müdigkeit. Doch viele Betroffene können aufgrund schwerer Herzerkrankungen nicht operiert werden. Denn der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine wäre zu risikoreich. Für ausgewählte Patienten kann neuerdings die Rekonstruktion der Mitralklappe mittels Katheter eine Therapieoption sein. Dazu führt der Kardiologe das Clipping-System über die Leistenvene bis zum Herzen. Dort bringt er den aufgeklappten Clip vorsichtig an der Mitralklappe in die optimale Position und fängt mit dessen beiden Seitenflügeln die Spitzen der Klappensegel ein. „Der einschnappende Clip hält die Klappensegel zusammen“, sagt Dr. Christoph Hammerstingl, Oberarzt an der Medizinische Klinik II des Universitätsklinikums Bonn. Weltweit sind bisher etwa 500 Patienten mit diesem System versorgt worden. Die Ergebnisse sind gut und die Patienten erholen sich nach dem Eingriff sehr schnell. Die Bonner Kardiologen bestätigen das mit ihren eigenen Erfahrungen.

Hinweis für die Medien:

Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, sich im Rahmen der Veranstaltung selbst ein Bild von diesen modernen interventionellen Kathetereingriffen zu machen. Professor Dr. Georg Nickenig und Privatdozent Dr. Nikos Werner stehen am Freitag, 5. März, um 11.00 Uhr im Großen Hörsaal des Biomedizinischen Zentrums (Gebäudenummer 344 / gegenüber dem Notfallzentrum), Sigmund-Freud-Straße 25, gerne für Fragen zur Verfügung. Um Anmeldung unter der Telefonnummer 0228/ 73-4727, Fax: 0228/ 73-7451 oder E-Mail inka.vaeth@uni-bonn.de wird gebeten.

Kontakt:
Professor Dr. Georg Nickenig
Direktor der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-15217
E-Mail: georg.nickenig@ukb.uni-bonn.de

Privatdozent Dr. Nikos Werner
Oberarzt an der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-16025
E-Mail: nikos.werner@ukb.uni-bonn.de

Dr. Christoph Hammerstingl
Funktionsoberarzt an der Medizinische Klinik II des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-19199 oder -15507 (Pforte)
E-Mail: Christoph.Hammerstingl@ukb.uni-bonn.de

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