14. Juli 2009

Was ist zu tun in Krisenfällen? Was ist zu tun in Krisenfällen?

Neues Projekt am Universitätsklinikum Bonn will auf Terroranschläge, Krisen und Katastrophen vorbereiten

In Israel sind Terroranschläge schon fast trauriger Alltag. Dementsprechend sind die Kliniken und Rettungsdienste dort gut ausgerüstet. In Deutschland hingegen könnten viele Einrichtungen Situationen, die mit einer großen Zahl von Verletzten einhergehen, nicht bewältigen. Das besagt zumindest eine vom Universitätsklinikum Bonn durchgeführte Umfrage. Nun wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein Sicherheitsprojekt zur Vorbereitung auf Terroranschläge, Krisen und Katastrophen (VoTeKK) bewilligt. Mit einer E-Learning-Plattform im Internet sollen bundesweit alle Schutz- und Rettungskräfte präventiv auf Gefahrensituationen vorbereitet werden.

Naturkatastrophen oder Terrorakte stellen immer wieder eine neue Herausforderung für Schutz- und Rettungskräfte dar. Philipp Fischer von der Bonner Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie hat in  ganz Deutschland Kliniken und Rettungsdienste zu diesem Thema befragt. Der Tenor der rund 4.000 Antworten gab Anlass zur Sorge: Das medizinische Personal wäre einem Krisenfall nicht gewachsen. Der Mediziner hat daher zusammen mit Dr. Tobias Kees, Deutsches Institut für Katastrophenmedizin Tübingen, ein Verbundprojekt erarbeitet. Ziel von VoTeKK ist es, Kliniken, Rettungsdienste, Bevölkerungsschutz und Zivilbevölkerung für den Ernstfall zu schulen. Gegen 70 andere Projekte hat sich ihr Vorhaben beim BMBF durchsetzen können. Jetzt können die zwölf Verbundpartner mit der dreijährigen Entwicklungsphase beginnen.

Geplant ist eine E-Learning-Ausbildungsplattform im Internet, auf die alle Kliniken und Rettungsdienste zugreifen können. „Unter Einsatz verschiedener Medien simulieren wir unter anderem den Ernstfall, damit die Rettungskräfte ihr Verhalten in Gefahrensituationen üben können“, erklärt Philipp Fischer. „Wir erhoffen uns dadurch eine bessere Handlungskompetenz aller Schutz- und Rettungskräfte in der Bundesrepublik Deutschland.“


Kontakt:
Philipp Fischer
Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon (mobil): 0160/723 45 39
E-Mail: philipp.fischer@ukb.uni-bonn.de
www.votekk.de

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