24. Januar 2012

Diskurse zu Fukushima Diskurse zu Fukushima

Ein Jahr nach der Katastrophe tagen japanische und deutsche Experten an der Universität Bonn

Kurz vor dem Jahrestag zur Nuklearkatastrophe von Fukushima halten die Universitäten Tsukuba und Bonn ein Symposium ab. Japanische und deutsche Experten analysieren gemeinsam die Diskurse, Kommunikationswege und Entscheidungsfindungen nach dem Seebeben. Die Veranstaltung am Dienstag, 7. Februar, von 11 bis 16.45 Uhr ist für Interessierte öffentlich. Anmeldungen sind erwünscht.

Am 11. März 2011 um 14.46 Uhr Ortszeit ereignete sich vor der Küste Japans ein großes Seebeben der Stärke 9,0, das einen Tsunami auslöste. Daraufhin kam es im Kernkraftwerk Fukushima zur Nuklearkatastrophe. Große Mengen an radioaktivem Material wurden freigesetzt und kontaminierten die Umwelt. Die Folgen dauern bis heute an, und die Auswirkungen greifen weit über Japan hinaus.

Im Vorfeld des bevorstehenden Jahrestages der Katastrophe in Japan veranstalten das Europa-Büro der Tsukuba-Universität und die Abteilung für Japanologie und Koreanistik der Universität Bonn am Dienstag, 7. Februar, von 11 bis 16.45 Uhr ein Symposium zum Thema „Fukushima-Diskurse I: Kommunikationswege und Entscheidungsfindungen“. Japanische und deutsche Gesellschaftswissenschaftler fragen danach, wie seit dem 11. März 2011 in Politik, Medien und Öffentlichkeit über die Ereignisse in Japan diskutiert wurde. Sie beleuchten die Voraussetzungen, Strukturen und Schwächen dieser Diskurse. Dadurch soll gezeigt werden, was sagbar ist, was nicht zur Sprache kommt und was die Aufgabe einer kritischen Wissenschaft im Dialog mit der Öffentlichkeit wäre.

Aizawa Keiichi von der Tsukuba-Universität, einer Partnerhochschule der Universität Bonn, führt in das Thema ein. Wolfgang Seifert (Heidelberg) spricht zu den Reaktionen und Interessen in Japan und Deutschland nach dem Versagen des Fukushima-Kernkraftwerks. Steffi Richter (Leipzig) trägt zu den Protestbewegungen im Post-Fukushima-Japan vor. Auf „Energie und Demokratie“ geht Alex Demirovic (Berlin) ein, und Mishima Ken’ichi (Tokyo) thematisiert die Rolle öffentlicher Diskussionen, ohne die eine Demokratie zum Erlahmen kommt. Zur „Nation im Notstand. Historische Anmerkungen“ spricht Reinhard Zöllner (Bonn).

Das Symposium findet im Bonner Universitätsclub, Konviktstraße 9, statt. Die Veranstaltung steht der interessierten Öffentlichkeit offen. Um Anmeldung unter E-Mail fukushima@germanistik.jp oder Telefon 0228/73 72 23 wird gebeten.

Ein zweites Symposium zur Nuklearkatastrophe von Fukushima, auf dem Natur- und Technikwissenschaftler zu Wort kommen, findet am Montag, 5. März, statt.

Kontakt:

Prof. Dr. Reinhard Zöllner
Abteilung für Japanologie und Koreanistik
Tel.: 0228/73 48 48
zoellner@asianhistory.org

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