26. Juni 2009

Ärzte sind oft die erste Anlaufstelle Ärzte sind oft die erste Anlaufstelle

Kongress über Kinderschutz in der Medizin

Am 26. und 27. Juni findet die 1. Jahrestagung der jungen Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz in der Medizin AG-KiM statt. Zu dem Kongress lädt die Kinderschutzgruppe an der Bonner Universitäts-Kinderklinik im medizinischen Kinderschutz engagierte Ärzte und Berufsgruppen, wie Psychologen, Sozialarbeiter, Juristen und Kinderpflegepersonal ein. In den letzten Jahren sind deutschlandweit aktive Kinderschutzgruppen an Kinderkrankenhäusern entstanden, um bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung professionell und multidisziplinär zu reagieren.

In Deutschland kommt es immer wieder zu Todesfällen von Kindern durch Vernachlässigung und Misshandlung im Elternhaus. „Dabei ergibt sich der erste Verdacht auf Kindesmisshandlung häufig beim Arzt oder in der Klinik", sagt Dr. Ingo Franke, Oberarzt an der Bonner Universitätsklinik und Tagungspräsident. "Doch Defizite unter anderem bei der diagnostischen Abgrenzung von Warnhinweisen zu Unfallfolgen sowie bei der aussagekräftigen Dokumentation bergen das Risiko, dass ein Verdacht nicht eindeutig und rechtzeitig geklärt wird.“ Daher haben sich in Deutschland bisher 20 Kinderschutzgruppen gebildet, die Säuglinge, Kinder und Jugendliche bei Verdacht auf Gewalt behandeln. Sie arbeiten eng mit den Jugendämtern zusammen und scheuen bei akuter Bedrohung des Kindes auch nicht den Weg zu den Strafverfolgungsbehörden.

 

Im vergangenen Jahr hat sich zudem die AG-KiM gegründet; Sie ist die fachliche und wissenschaftliche Vertretung des medizinischen Kinderschutzes in Deutschland. Denn Ärzte brauchen auch Sicherheit im Kinderschutz. Was ist zu tun, wenn sich der Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung ergibt? Welches Instrumentarium haben Ärzte? Können Ärzte Misshandlung verhindern, zumindest ihre Fortsetzung? Diese und weitere Aspekte werden auf der Jahrestagung beleuchtet. Zudem gibt es auch eine Podiumsdiskussion zum Thema Finanzierung des medizinischen Kinderschutzes.

 

Weitere Informationen gibt es unter www.jahrestagung-ag-kim2009.de und unter www.kinderschutzgruppe.de.

 

Kontakt für die Medien:

Professor Dr. Michael Lentze

Zentrum für Kinderheilkunde

des Universitätsklinikums Bonn

Telefon: 0228/287-33213

E-Mail: michael.lentze@ukb.uni-bonn.de

 

Wird geladen