17. Juni 2008

Vulkane an der Sieg und Öl im Bergischen Land Vulkane an der Sieg und Öl im Bergischen Land

7. Georallye am 22. Juni rund um Siegburg, Overath und Bergisch Gladbach

"Die Erdgeschichte liegt uns zu Füßen", sagt der Bonner Geowissenschaftler Klaus-Frank Simon, "Wir müssen sie nur entdecken". Mit der von Simon und seinen Kollegen organisierten Georallye bietet sich nun diese Gelegenheit in der Region Siegburg - Overath - Bergisch Gladbach. Interessierte können am Sonntag, 22. Juni, zwischen 10 und 17 Uhr Wissenswertes über die Erdgeschichte erfahren. Mitarbeiter des Steinmann Instituts der Universität Bonn stehen an insgesamt elf Stationen für kurze allgemeinverständliche Führungen bereit.

Unter anderem führt die Rallye zum Wahnbach-Stausee bei Neunkirchen. Hier stehen Sandsteine, Überreste eines riesigen Flussdeltas, das sich vor 400 Millionen Jahren zwischen Bonn und Düsseldorf erstreckte. Versteckt in ihrem Innern finden sich die fossilen Überreste frühster Landpflanzen, die in dieser Zeit nach und nach das Festland eroberten.


Eine weitere Station ist der Michaelsberg in Siegburg. Hier ließ der Kölner Erzbischof wegen der beeindruckenden Aussicht auf die niederrheinische Bucht 1064 eine Abtei errichten. Von der feurigen Vergangenheit des Berges ahnte er nichts. Vor 25 Millionen Jahren erreichte der Siebengebirgsvulkanismus seinen Höhepunkt, dem der Michaelsberg seine Entstehung verdankt. Genau an dieser Stelle brach damals ein so genannter Schlackenkegelvulkan aus, der Brocken von ca. 1800° C heißem Basalt durch die Luft schleuderte. Diese lagerten sich um den Vulkanschlot ab und säumen noch heute den Michaelsberg.


Eine geologische Attraktion befindet sich in der Nähe des Schlossparks Lerbach. Dort gibt es zwischen einigen Hügeln versteckt eine Steinwand, der Überrest eines Steinbruchs. Die Gesteine bestehen aus grauen bis schwarzen Kalken. Bei genauerer Betrachtung der 370 Millionen Jahre alten Gesteine fällt dem Besucher ein intensiver Heizölgeruch auf, denn es handelt sich hierbei um so genanntes Erdölmuttergestein, in das vor Jahrmillionen organische Materialien eingelagert und nach und nach zu Erdöl verwandelt wurden.


Die Teilnahme an der Rallye ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Wie auch im vergangenen Jahr werden Spenden gesammelt, die dem "Förderkreis für Tumor- und Leukämieerkrankte Kinder e. V., Bonn" zugute kommen.


Eine Wegbeschreibung und ausführliche Informationen zur Georallye gibt es unter http://www.georallye.de.


Kontakt:

Klaus-Frank Simon

Redaktion Team Georallye

Steinmann Institut der Universität Bonn

E-mail: georallye2008@kfsi.de





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