20. Juli 2016

Grevenbroicher Dauerleihgaben Grevenbroicher Dauerleihgaben

Ägyptisches Museum und Bonner Altamerika-Sammlung behalten Leihgaben aus Grevenbroich.

Die Sammlungen der Ägyptologie und der Altamerikanistik der Universität Bonn erhalten Grevenbroicher Objekte dauerhaft für ihre wissenschaftliche Arbeit. Der Dauerleihvertrag wurde nun unterzeichnet.

Schutzwesen auf dem Sargdeckel
Schutzwesen auf dem Sargdeckel - Schutzwesen begleiten den Verstorbene in eine andere Welt. © Volker Lannert / Universität Bonn
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Die Darstellung der pharaonischen Kultur im Ägyptischen Museum gilt als eine der umfassendsten in einem Museum. Um die wissenschaftliche Arbeit dort wie in dfer Bonner Altamerika-Sammlung "auch weiterhin zu fördern, hatte die Stadt Grevenbroich beschlossen, die seit zehn Jahren der Bonner Universität überlasenen Exponate dauerhaft zu übergeben.", erklärte der Grevenbroicher Bürgermeister Klaus Krützen.

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Im Namen der Universität Bonn dankte Prorektor Prof. Dr. Klaus Sandmann der Stadt Grevenbroich für diese Entscheidung. Prof. Dr. Ludwig Morenz, Professor für Ägyptologie an der Universität Bonn: "Für die Wissenschaft ist die Planbarkeit langfristiger Untersuchungsprozesse sehr wichtig. Die großartige Entscheidung der Stadt Grevenbroich sichert unsere wissenschaftliche Arbeit mit den Objekten."

Damit bleiben wichtige Objekte wie ein Sarg aus der Ptolemäischen Zeit oder auch ein mit dem Namen Echnatons beschrifteter Opferständer im Ägyptischen Museum der Universität Bonn. Weitere Grevenbroicher Objekte werden im Ägyptischen Museum der Universität Bonn in einer eigenen Vitrine gezeigt. Eine Inka-Mumie, die ebenfalls im früheren Stadtmuseum in Grevenbroich ausgestellt worden war, wird infolge der langfristigen Überlassung nun in der Bonner Altamerika-Sammlung bleiben können. Dort sichert der sorgfältig gewählte Standort der Mumie einen angemessenen Umgang, wenn sich ihr Besucher oder Wissenschaftler nähern.

Wie sich diese beabsichtigte Förderung der wissenschaftlichen Arbeit mit den Grevenbroicher Objekten schon konkret ausgewirkt hat, zeigt David Sabel; er ist Bachelor-Absolvent der Ägyptologie in Bonn und hat einen anthropomorphen Sargdeckel aus ptolomäischer Zeit untersucht, der aus Gevenbroich überlassen worden war. Derzeit arbeitet er nun an seiner Master-Arbeit. Sabel: "Ich war schon als Führer durch das Ägyptische Museum der Universität Bonn aktiv, als ich immer wieder nach den Malereien auf dem Sargdeckel gefragt wurde; er galt als 'Großer Unbekannter'. Meine Arbeit ergab, dass nur wenige Sargdeckel dieser Zeit mehr Schutzheilige ausweisen." Sabel zählte 88 auf dem Grevenbroicher Exponat. Es ist damit ein besonders seltenes.

Untersuchungen weiterer Exponate aus dem Stadtmuseum Grevenbroich folgen. Eine exakte Zahl der Exponate wird nicht genannt. Das führe von der Bedeutung einzelner Objekte weg, erklärt Morenz, aber: "Die Grevenbroicher Dauerleihgaben umfassen etwa zehn Prozent des gesamten Bestandes der Bonner Ägyptologie."


Ansprechpartner:

Klaus Krützen, Bürgermeister
Telefon: 02181-608-208
Stadt Grevenbroich, Altes Rathaus
Am Markt 1, 41513 Grevenbroich

Prof. Dr. Ludwig Morenz, E-Mail: lmorenz@uni-bonn.de,
Ägyptologisches Seminar, Universität Bonn,
Regina-Pacis-Weg 7, 53113 Bonn

Prof. Dr. Karoline Noack, E-Mail: knoack@uni-bonn.de
Bonner Altamerika-Sammlung, BASA, Universität Bonn
Oxfordstraße 15, 53111 Bonn

Die Bachelorarbeit
Die Bachelorarbeit - Mit seiner Bachelor-Thesis lernte Ägyptologie-Absolvent David Sabel den "Unbekannten" des Ägyptischen Museums näher kennen. © Klaus Herkenrath / Universität Bonn
Der Sargdeckel aus ptolomäischer Zeit im Ägyptischen Museum
Der Sargdeckel aus ptolomäischer Zeit im Ägyptischen Museum - So wird der Besucher des Ägyptischen Museums der Universität Bonn zu Beginn der Dauerausstellung begrüßt. © Volker Lannert / Universität Bonn
Der Dauerleihvertrag wird unterzeichnet.
Der Dauerleihvertrag wird unterzeichnet. - v. l. n. r. : Bürgermeister Klaus Krützen, Stadt Grevenbroich; Prof. Dr. Klaus Sandmann, Universität Bonn; Prof. Dr. Karoline Noack, Bonner Altamerika-Sammlung (BASA) der Universität Bonn; Prof. Dr. Ludwig Morenz, Ägyptisches Museum der Universität Bonn © Klaus Herkenrath / Uni Bonn
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